Ein Backup kann nicht schaden

Ich habe zwar einen NAS Server mit RAID 5 aber selbst der beste Server nützt nichts wenn die Wohnung brennt oder gleich zwei Platten auf einmal ausfallen. Eine interessante Alternative dazu sind Online Backups. Da gibt es von Mozy sowie von HP (Upline) interessante Dienste mit unbegrenzter Speichermenge. Leider stoßen mir diese Dienste doch ein wenig sauer auf weil:

– die Server stehen in den USA
– die Software ist Closed Source
– ich kann nicht nachvollziehen welchen Schlüssel die Software bei der Verschlüsselung benutzt
– die Software muss immer laufen, sprich es ist nicht möglich einfach mal ein Backup zu machen sondern es wird ständig aktualisiert

Ein weiteres Problem ist, das selbst wenn man es schafft 2 GB pro Tag hochzuladen man für 500 GB trotzdem knapp 250 Tage benötigt. Da ist es schneller die Platte einschicken zu lassen:)

Da ich aber trotzdem nicht auf ein Backup (zu mindestens der wichtigen Daten) verzichten möchte, muss eine (sichere) Lösung her. Mal sehen was mir gescheites einfällt.

Totalausfall

Heute hatte ich gerade etwas aufs NAS kopiert plötzlich fahren die Platten runter aber das NAS ist noch an. Seltsam. VNC angemacht wollte mich verbinden aber das ging wohl auch nicht mehr. Also Rechner aus und Rechner wieder an und er geht wieder an. Nach einer Weile nochmal versucht mich mit dem Rechner zu verbinden, aber Fehlanzeige. Also nochmal aus und wieder an. Plötzlich piept der Rechner. Na prima POST Fehlercodes.

Also Rechner wieder aus, Mainboard Handbuch, Diagnose Monitor, Schraubenzieher, Jumper, Werkzeugset etc rausgekramt und den Rechner geöffnet. Alles abgesteckt vom Mainboard und den Rechner wieder an und wieder piept er. Diesmal ein anderen POST Fehlercode. Also erst einmal geschaut was der Code bedeutet. Leider sind die Codes nicht so eindeutig wie man sie gerne hätte. Und auf die Grafikkarte gab das Mainboard auch nichts aus. Das Ende der Geschichte ist dann das ich nach zirka zweistündigem zerlegen des Rechners in seine Einzelteile (wobei ich entdeckt habe das einer der Festplattenlüfter nicht angesteckt war^^) den Speicher et cetera getauscht habe, das CMOS ein paar mal händisch auf dem Mainboard gelöscht habe ging der ganze Spaß dann wieder ohne das ich mir sicher bin was eigentlich die Ursache war. Irgendwie seltsam. Die NAS Daten haben das ganze im übrigen ohne Probleme überstanden.

Use the key, NAS.

Nach und nach wird das was mit dem NAS. Als nächster Punkt auf der Liste stand die Verschlüsselung auf dem Plan. Da ich plante eine Containerdatei auf dem RAID 5 Laufwerk zu erstellen (Größe zirka 5700 GB) war meine erste Wahl Truecrypt. Also Truecrypt auf dem NAS installiert und gestartet. Und schon kamen die nächsten Probleme. Truecrypt wollte kein Image größer 2 TB erstellen. Da es sich bei dem Dateisystem um NTFS handelt konnte es daran schonmal nicht liegen, schließlich liegt die maximale Dateigröße bei 16 Exbibyte. Das sollte immerhin eine Weile reichen :)

Nach ein paar Tests und das suchen nach einem Workaround im Truecrypt Forum gab ich es dann schließlich auf. Eine Alternative musste her. Also erstmal ein paar Minuten im Netz nach der Suche nach einer Alternative verbracht. Irgendwann fiel mir dann FreeOTFE auf was in etwa das gleiche konnte wie Truecrypt. Also ab damit auf das NAS und angefangen ein Container zu erstellen. Aber man sollte sich ja nie zu früh freuen und so brache FreeOTFE nach knapp zwei Terrabyte ab. Wieder einmal wegen „zu wenig Speicher“.

Da das nach einem Fehler im System klang (schließlich scheiterten beide Programme), schrieb ich ein Testprogramm welches eine 5 TB Datei erzeugt. Das Testprogramm funktionierte Tadellos und ich hatte eine 5 TB große Datei voller Müll auf der Festplatte :)

Also habe ich Truecrypt wieder hervorgekramt und mal genau untersucht bis zu welcher Größe er mich einen Container anlegen lässt. Nach einigem Probieren bin ich dann auf die maximale Containergröße von 2097151 MB gekommen. Also genau 2 hoch 21 MB minus 1. Habe danach erstmal in den Quelltext von Truecrypt geschaut, aber um da durchzusehen bedarf es wohl einiger Einarbeitungszeit.

Nebenbei noch einen Bugreport an die Truecrypt Leute geschrieben. So danach wollte ich im Truecrypt Quelltext debuggen, dazu muss man den Quelltext ersteinmal compilieren. Ist im ersten Moment kein Problem schließlich ist Truecrypt Open Source. Doch mal wieder zu früh gefreut. Zum compilieren von Truecrypt benötigt man allerdings das Windows Driver Kit (WDK) von Microsoft. Das bekommt man aber leider nur als MSDN Abonnement und das kostet wieder viel Geld.

Also trat nun Plan B (oder ist das schon Plan C oder D?) in Kraft. Vielleicht handelt es sich um ein Windows spezifisches Problem und da Truecrypt auch unter Linux zur Verfügung steht lag der Gedanke nah einfach das Laufwerk per SMB freizugeben und den Truecrypt Container von einem Linux Rechner aus zu erstellen.

Das funktionierte auch auf den ersten Blick, allerdings gab es dort das Problem das die SMB Connection immer nach ein paar Minuten abbrach und der ganze Spaß auch knapp 32 Tage gedauert hätte. Naja nun kann ich nur noch schauen ob sich die Entwickler den Bugreport zu Herzen nehmen oder nochmal selber im Quelltext nachschauen.

So und hier noch zwei Bilder vom NAS:

Return of the NAS

Heute ging es fröhlich weiter mit dem NAS. Zuerst habe ich versucht mit Openfiler alle acht Festplatten zum Laufen zu bekommen, aber nach einiger Zeit musste ich einsehen das dies wohl nicht so einfach möglich ist. Also wieder den Ubuntu Server hervorgekramt aber der wollte auch nur sieben Festplatten erkennen. Nach ein wenig hier und da an der Schraube drehen (was knapp 2 Stunden dauerte) überlegte ich mir dann Alternativen.

Ich überlegte mit noch mal meine hauptsächlichen Features die ich unbedingt haben wollte. Das waren:
– RAID 5
– Verschlüsselung
– Linux

Ich beschloss also mein „Feature“ Linux zu streichen und installierte ein Windows XP. Bei der Installation lief alles erstaunlich glatt. Welch ein Glücksgefühl. Aber schon zogen erste Wolken auf. Ein paar Gerätetreiber waren nicht da wo sie hin sollten. Nachdem ich Sie installiert hatte, bootete Windows nicht mehr. Also alles auf Null und Windows neu installiert. Bei der Treiberinstallation nochmal ganz genau hingeschaut und festgestellt das ich doch beim letzten Mal aus Versehen den SATA / RAID Treiber mitinstalliert hatte. Nun ja diesmal funktionierte alles.

Danach ging es daran ein RAID 5 einzurichten. Von Haus aus kann das Windows XP nicht. Dies bleibt den Servervarianten vom Windows vorbehalten. Wenn da nicht die gute alte c’t wäre :) 2005 brachte die c’t einen RAID Patch für Windows XP heraus welcher das RAID auch auf XP Systemen freischaltet. Der Patch ist zu finden unter: http://www.heise.de/ct/ftp/05/03/090/.

Nach einem Neustart wurde das RAID eingerichtet und dann begann Windows mit der Formatierung des RAID’s. Das dauert in etwa 24 Stunden, naja kein Wunder bei 6 Terabyte verfügbarem Speicher. Nach den besagten 24 Stunden war das ganz dann soweit fertig und funktionierte. Nun heißt es sich an die Verschlüsselung machen.

The NAS Strikes Back

Heute war mal wieder NAS Tag. Nachdem ich das NAS System nicht auf einem USB Stick installieren konnte, habe ich mir einen Compact Flash zu IDE Adapter nebst CF Karte besorgt. In der Theorie verhält sich die CF Karte nach außen hin wie eine gewöhnliche IDE Platte. Naja das war dann natürlich in der Praxis nicht der Fall und so gab es nunmal wieder Probleme :)

Naja die Installation wurde erst garnicht gestartet und ich bekam einige hübsche Fehlermeldungen zu sehen. Das hing wohl irgendwie damit zusammen das die CF Karte kein DMA unterstützt, zumindestens glaube ich das. Nunja nachdem ich mich zirka 2 – 3 Stunden damit rumgeärgert hatte, beschloss ich das es Zeit für eine „bessere“ Lösung ist.

Also ging es schnell zum Schrank, wo eine 40 GB Festplatte schon sehnsüchtig auf mich wartete. Als ich dann feststellte das ich keinen 3,5 Zoll Slot mehr zur Verfügung hatte und mir auch grade die 5,25 Zoll Einbaurahmen ausgegangen sind, habe ich die Festplatte kurzerhand mit Kabelbindern schwebend in dem Slot befestigt. Das wirkt im ersten Moment nicht sonderlich stabil ist aber doch sehr strapazierfähig (jetzt müsste hier eigentlich noch ein Absatz über Papiercomputer rein, aber das lasse ich mal lieber^^) ist.

Nun gut nachdem mit der Hardware soweit erledigt ist, kann ich mich nun wieder an die Software machen. Im Moment schwebt mir da vor einfach ein Openfiler (2.2) zu nehmen, das RAID Array als Freigabe freizugeben und mittels Truecrypt ein 6 TB Container anzulegen. Mal schauen wie Praxis tauglich das ist.