Ab und an nutze ich die DOSBox, um ein paar alte Klassiker unter macOS wieder zu spielen. In letzter Zeit ist dies öfter passiert, sodass mir zwei Dinge an der DOSBox störend aufgefallen sind. Das erste ist die englische Tastaturbelegung und das zweite ist das manuelle mounten des Ordners mit den entsprechenden Spielen. Glücklicherweise können diese beiden Probleme durch die DOSBox-Konfiguration gelöst werden. Diese befindet sich unter macOS im Library-Ordner. In einem Editor der Wahl geöffnet:
Damit das gewünschte Verzeichnis automatisch gemountet wird, gibt die autoexec-Sektion:
[autoexec]
mount c: /Users/seeseekey/Games/
Dort kann ein entsprechender mount-Befehl definiert werden, welcher in diesem Fall das Verzeichnis an den Laufwerksbuchstaben C bindet und es damit innerhalb der DOSBox beim Start derselbigen sofort verfügbar macht.
Zum Patchen von ROM-Dateien gibt es viele unterschiedliche Formate wie z.B. das IPS-Format. Als Nachfolger für eben dieses Format versteht sich BPS. Mit dem BPS-Format werden viele Beschränkungen des IPS-Formates aufgehoben, so gilt z.B. die Beschränkung auf 16 MiB für die Patch-Dateien nicht mehr. Auch die Information welches ROM sich für den Patch eignet, wird in den BPS-Dateien hinterlegt.
Beat unter Windows
Entwickelt wurde das Format von dem Entwickler hinter den Emulatoren bsnes und Higan. Heruntergeladen werden kann beat, die Software mit welcher BPS-Patches angewendet und erstellt werden, über die offizielle Seite des Autors. Lizenziert ist das Tool unter der GPL3 und damit freie Software.
Bei der Emulation von Spielen wie z.B. solchen für das SNES beschränken sich einige Spieler nicht nur auf das Spielen, sondern verändern ihre Lieblingsroms. Bei diesem sogenannten Rom Hacking, werden Patches erstellt, welche auf die ROMs angewendet werden können. Finden kann der geneigte Nutzer solche ROM-Hacks z.B. unter romhacking.net.
Meist liegen diese Patches in Form von sogenannten IPS-Dateien vor. Für Windows existieren eine Reihe von Werkzeugen, um solche Patches auf die entsprechenden ROMs anzuwenden. Bei einem entsprechenden Tools für macOS musste ich etwas suchen, bin aber schließlich mit MultiPatch fündig geworden.
MultiPatch unter macOS
Mithilfe von MultiPatch ist es möglich unterschiedlichste Patch-Formate wie IPS, BPS, UPS, PPF, XDelta, BSDiff und RUP auf ROMs anzuwenden. Heruntergeladen werden kann MultiPatch über die offizielle Seite des Autors. Daneben ist der Quelltext auf GitHub zu finden. MultiPatch selbst ist unter der GPL lizenziert und damit freie Software.
Die PlayStation Portable ist ein zwischen 2004 und 2014 hergestellter Handheld von Sony. Auch heute kann sich die Anschaffung einer PSP noch lohnen. Dank Homebrew eignet sich die PSP als perfektes Gerät zur Emulation alter Konsolen. Dazu muss allerdings erst ein Jailbreak vorgenommen werden. Durch diesen wird es möglich eigene Software auf der PSP auszuführen. Dazu muss eine sogenannte Custom Firmware kurz CFW (im Gegensatz zur Official Firmware kurz OFW) auf der PlayStation Portable aufgespielt werden. Je nach Modell unterscheidet sich das Prozedere ein wenig. In diesem Artikel soll es nur um die erste Generation der PSP, die PSP 1000 bzw. die PSP 1004 in Europa gehen.
Eine PSP der ersten Generation
Im ersten Schritt sollte die Firmware der PlayStation Portable auf die aktuelle Version 6.61 gebracht werden. Dazu kann das passende Image von der offiziellen Seite bei Sonyheruntergeladen werden. Der Download des Firmware-Updates erfolgt in Form einer EBOOT.PBP-Datei. Diese Datei muss auf dem Memory Stick der PSP abgelegt werden. Dazu wird diese per USB mit dem Computer verbunden. Dadurch wird der Memory Stick als USB-Laufwerk eingebunden. Die Datei wird nun im Ordner:
PSP/GAME/UPDATE/
abgelegt. Der Ordner UPDATE muss dabei meist noch erstellt werden. Anschließend wird das USB-Gerät ausgeworfen und im XMB-Menü der PSP der Memory Stick ausgewählt. Dort findet sich nun das Update, welches gestartet werden sollte. Nachdem die Firmware aktualisiert wurde, kann im zweiten Schritt die Custom Firmware aufgespielt werden.
Die Aktualisierung der Firmware wird über das Menü gestartet
Im nächsten Schritt muss die PRO-C-Firmware heruntergeladen werden und ebenfalls im GAME-Ordner des Memory Stick hinterlegt werden. Dabei handelt es sich um folgende Ordner:
CIPL_Flasher
FastRecovery
PROUPDATE
welche ebenfalls in den GAME-Ordner kopiert werden müssen. Die für das Gerät passende Firmware kann über den PlayStationGuide bezogen werden. Nachdem die Dateien auf den Memory Stick kopiert wurden, wird im ersten Schritt die PRO-C-Firmware installiert.
Mit dem CPIL Flasher wird die Änderung der Firmware permanent gemacht
Anschließend muss die Änderung mittels des CPIL Flashers permanent hinterlegt werden. Ansonsten müsste die Firmware jedes mal nach dem Start mittels der FastRecovery-Anwendung geladen werden. Dies ist z.B. bei den neuen Versionen der PSP 2000 und der 3000er Serie der Fall. Dort ist keine permanente Installation einer Custom Firmware möglich. Nachdem die Firmware nun installiert wurde können die Firmware-Dateien komplett aus dem GAME-Verzeichnis entfernt und Homebrew-Anwendungen im GAME-Verzeichnis hinterlegt werden. Informationen rund um Homebrew auf der PSP finden sich im entsprechenden Wikibook.
Für den Raspberry Pi gibt es eine Reihe von Distribution, welche die unterschiedlichsten Themengebiete, vom Konsolen-Linux zur grafischen Oberfläche, bis hin zu Spezialanwendungen, wie Media Center-Anwendungen, abbilden. Eine Distribution, welche sich der einfachen Emulation verschrieben hat ist RecalBox. Ziel der Distribution ist die Bereitstellung eines Paketes mit welchem man sofort starten kann. Dabei wird eine große Anzahl von Systemen vom NES, SNES und weiteren Nintendo-Konsolen, bis zu SEGA-Konsolen und weiteren Systemen unterstützt. Insgesamt enthält Recalbox eine Unterstützung für über 40 Systeme. Für die Installation reicht es aus, die Installationsdateien auf eine entsprechende SD-Karte zu kopieren und diese in den Raspberry Pi einzulegen. Anschließend startet eine NOOBS-Installation und danach kann die Recalbox genutzt werden.
Das EmulationStation-Frontend
Bluetooth-Controller werden, ein externes Bluetooth-Dongle vorausgesetzt, beim Start erkannt und können anschließend einfach konfiguriert werden. Die aktuelle Version der Recalbox trägt die Versionsnummer 4.0.2 und hat in Verbindung mit dem Raspberry Pi 3 ein kleines Problem; das interne Bluetooth-Modul wird nicht unterstützt. Dies wird erst mit Version 4.1 geschehen, allerdings ist der Release-Termin dieser Version noch nicht festgelegt. Auf der GitHub-Seite des Projektes findet sich dazu die Anzeige der entsprechenden Punkte welche vor dem Release noch erledigt werden sollen. Für die Nutzung der aktuellen Version benötigt man damit zwangsläufig einen externen Bluetooth-Dongle.
Für das Frontend zur Auswahl der Spiele und der entsprechenden Konsole wird EmulationStation genutzt. Als eigentliches Emulator-Frontend wird RetroArch genutzt. Der jeweils konkrete Emulatorkern, kann über die EmulationStation-Einstellungen konfiguriert werden. Zur Verwaltung der ROMs und der Recalbox-Konfiguration wird eine Weboberfläche bereitgestellt. Standardmäßig ist diese unter der URL:
http://recalbox.local
erreichbar. Im Recalbox Web Manager können ROMs per Drag & Drop hochgeleaden werden, das System überwacht und die Konfiguration angepasst werden. Auf dem Host recalbox.local läuft daneben ein SSH-Dienst mit welchem sich über das Terminal verbunden werden kann:
ssh
Das Standardpasswort für den root-Account lautet recalboxroot. Der Quelltext der unterschiedlichen Subprojekte der Recalbox sind auf GitHub zu finden. Im Großen und Ganzen funktioniert Recalbox als Lösung Out of the Box sehr gut. Zu finden ist Recalbox unter recalbox.com.