GPi CASE für den Raspberry Pi Zero

Gehäuse für die Raspberry Pi-Familie existieren wie Sand am Meer. Aus dieser Fülle stechen bestimmte Exemplare allerdings hervor, so wie das GPi CASE. Hierbei handelt es sich um ein Gehäuse für den Raspberry Pi Zero. Das Gehäuse orientiert sich an einem Game Boy und die Verarbeitung wirkt solide. Das Gefühl von Billigplastik kommt nicht auf.

Im Gegensatz zum Original, verfügt das GPi CASE über einige zusätzliche Tasten, wie z.B. vier Aktionsbuttons. Gewöhnungsbedürftig und nicht wirklich sinnvoll angeordnet sind die Schultertasten, welche sich mittig auf der Rückseite befinden. Ebenfalls im Gehäuse verbaut ist ein Bildschirm, mit 2,8 Zoll (ca. 7 cm) Diagonale, zur Anzeige der Inhalte.

Das GPi Case in Aktion

Der Raspberry Pi Zero wird in der Cartridge untergebracht, welche wie beim Game Boy, gewechselt werden kann. Damit können unterschiedliche Systeme genutzt werden. Die Leistung des Raspberry Pi Zero reicht problemlos für klassische Game Boy-Spiele aus und auch andere Konsolen wie das SNES können emuliert werden, allerdings gibt es hier, je nach Spiel, gelegentliche Slowdowns. Bezogen werden kann das Gehäuse über Retroflag, für knapp 70 US-Dollar.

Buchscanner im Eigenbau

Ein professioneller Buchscanner kann problemlos für fünf- bis sechstellige Beträge erworben werden. Allerdings lassen sich Buchscanner auch im Eigenbau herstellen. Einwickelt wird ein solcher Scanner vom Verein mäqädat – Bildung ohne Grenzen e.V. Ziel des Vereines ist es einen günstigen und einfach zu bauenden Scanner zu erstellen. Gebaut wird der Scanner für Universitäten in Athopien, welche zu wenige Lehrbücher anschaffen können, da die Kosten für diese Bücher zu hoch sind. Ein Buchscanner soll dieses Problem entschärfen, indem die Bücher kostengünstig digitalisiert werden können.

Eine günstige Möglichkeit zur Digitalisierung von Büchern soll geschaffen werden

Technisch basiert der Scanner in seinen ersten Versionen auf dem Linear Book Scanner von Google, hat sich allerdings mittlerweile weiterentwickelt. In Bereich Downloads auf der Seite sind die bisherigen Baupläne der aktuellen Version zu finden. Einige Teile fehlen in diesen Bauplänen allerdings noch, so z.B. die Raspberry Pi-Firmware.

Netzwerkweiter Adblocker mittels Pi-hole

Die größte Verwendung finden Adblocker in den Browsern die wir täglich nutzten. Abseits der Browser werden Adblocker, mangels gefühlter Notwendigkeit, eher selten genutzt. Mit Pi-hole existiert eine Lösung, welche nicht nur für den lokalen Rechner, sondern für das gesamte Netzwerk funktioniert; eine Art schwarzes Loch für Werbung.

pi-hole.net

Pi-hole wird, wie der Name es bereits andeutet, auf dem Raspberry Pi installiert. Es werden eine Reihe von Distributionen für den Raspberry Pi unterstützt. Technisch gesehen fungiert Pi-hole als DNS-Server und löst Domains von Werbenetzwerken nicht auf. Über ein Webinterface können die Statistiken betrachtet und die Einstellungen getätigt werden. Daneben kann Pi-hole über ein Kommandozeilentool, gleichen Namens, administriert werden. Weitere Informationen findet man auf der offiziellen Projektseite unter pi-hole.net. Der unter der EUPL lizenzierte Quellcode ist auf GitHub zu finden. Die European Union Public License (EUPL) ist eine auf europäisches Recht angepasste Copyleft-Lizenz.

Digital Signage für den Raspberry Pi

Der Begriff Digital Signage beschreibt im Groben nichts anders als die Nutzung digitaler Schilder, was z.B. Bildschirme sein können. Möchte man einen solchen Bildschirm bespielen, kann man sich mit dem Raspberry Pi eine entsprechende Lösung zusammenbauen. Daneben gibt es eine spezialisierte Distribution für den Raspberry Pi. Diese hört auf den Namen Raspberry Digital Signage und stellt nach dem Booten einen Webbrowser im Vollbild dar. Als Browser wird Chromium genutzt. Daneben stellt die Distribution sicher, das man den Webbrowser nicht beenden oder anderweitig manipulieren kann.

binaryemotions.com

Zur Wartung und Nutzung der Distribution existiert ein Webinterface, in welchem die entsprechenden Einstellungen vorgenommen werden können. Heruntergeladen werden kann die Distribution von der Seite des Herstellers.

Webseite im Kiosk-Modus auf dem Raspberry Pi darstellen

Für einen speziellen Anwendungsfall wollte ich eine Webseite im Kiosk-Modus mittels eines Raspberry Pi darstellen. Der Raspberry Pi sollte hochfahren und anschließend die Webseite anzeigen. In diesem Fall wurde Midori als Browser und Raspbian als Distribution ausgewählt. Im ersten Schritt werden die entsprechenden Pakete installiert:

apt-get install xorg matchbox midori unclutter

Nachdem die benötigten Pakete installiert wurden, geht es an die Konfiguration. Dazu wird Home-Verzeichnis des Nutzers pi die Datei .xinitrc angelegt und mit folgendem Inhalt befüllt:

#!/bin/sh
/usr/bin/unclutter &
/usr/bin/matchbox-window-manager &
xset -dpms
xset s off
while true; do
/usr/bin/midori -e Fullscreen -a https://example.org
done

Mittels unclutter wird der Mauscursor ausgeblendet; anschließend wird der Window-Manager gestartet. Danach geht es an die Konfiguration von X11 – die Energiesparoptionen und der Bildschirmschoner werden deaktiviert. Zum Abschluss folgt der eigentliche Start des Browsers in einer Schleife. Dies führt dazu dass Midori nach einem Absturz sofort wieder neugestartet wird. Die aufzurufende URL sollte dabei natürlich angepasst werden. Damit X11 automatisch gestartet wird, editieren wir wir ebenfalls die Datei .bashrc – dort fügen wir an das Ende Datei folgenden Befehl hinzu:

# Start X11
startx

In diesem speziellen Fall war der Anzeigemonitor um 90 Grad gedreht, so das der Inhalt des Bildschirms ebenfalls gedreht werden musste. Dazu muss die Datei /boot/config.txt bearbeitet werden und folgender Wert hinzugefügt werden:

display_rotate=1

Nun muss nur noch dafür gesorgt werden, dass der Raspberry Pi nach dem Start automatisch in den Nutzer pi einloggt. Dazu kann das Konfigurationswerkzeug raspi-config genutzt werden.

Die Einstellung um automatisch mit dem Nutzer pi zu starten

Die entsprechende Einstellung befindet sich in den Boot Options und dort im Punkt Desktop / CLI. An dieser Stelle muss Console Autologin ausgewählt werden. Anschließend kann der Raspberry Pi neugestartet werden und das ganze getestet werden.