Maximale Dokumentlänge in HedgeDoc erhöhen

Webapplikationen für kollaboratives Schreiben gibt es einige am Markt, wie z.B. Etherpad. Mein persönlicher Favorit ist HedgeDoc, unter anderem wegen seiner Unterstützung für Markdown. Standardmäßig unterstützt HedgeDoc eine Dokumentenlänge von knapp einhundert Kilobyte.

HedgeDoc kann unter anderem für kollaboratives Schreiben genutzt werden

Allerdings ist es problemlos möglich die maximale Länge zu erhöhen. Dazu dient der Parameter documentMaxLength. Auch in der Dokumentation findet sich dieser Parameter, allerdings ist es dort unglücklich umgebrochen, sodass der Name fälschlicherweise als documentMax interpretiert werden könnte. Mit der neuen maximalen Dokumentenlänge könnte eine minimale Konfiguration wie folgt aussehen:

{
  "production": {
    "urlAddPort": false,
    "domain": "hedgedoc.example.org",
    "protocolUseSSL": true,
    "documentMaxLength": 1048576,
    "db": {
      "dialect": "sqlite",
      "storage": "./db.hedgedoc.sqlite"
   }
  }
}

Nach einem Neustart von HedgeDoc können nun Dokumente bis zu einer Größe von einem Megabyte angelegt werden. Die offizielle Seite des Projektes ist unter hedgedoc.org zu finden. Lizenziert ist HedgeDoc unter der GNU Affero General Public License und damit freie Software.

Etherpad unter Ubuntu installieren

Bei Etherpad handelt es sich um einen Editor für kollaboratives Schreiben, welcher selbst gehostet werden kann. Soll Etherpad unter Ubuntu gehostet werden, muss im ersten Schritt Node.js installiert werden:

apt install -y libssl-dev
curl -sL https://deb.nodesource.com/setup_14.x | bash -
apt install -y nodejs

Anschließend wird ein Nutzer für Etherpad angelegt und in diesen gewechselt werden und dort der Quellcode für Etherpad heruntergeladen und initial einmal gestartet und dann mittels Strg + C wieder beendet:

adduser --disabled-login --gecos "" etherpad
su - etherpad
git clone --branch master https://github.com/ether/etherpad-lite.git
cd etherpad-lite
npm install sqlite3
src/bin/run.sh

Nun werden einige Konfigurationen vorgenommen. Im Groben werden die Datenbank, die Authentifikation, Vorbereitungen für den Reverse Proxy, die Nutzer und die maximale Länge von einzufügendem Inhalt und das Log konfiguriert:

nano etherpad-lite/settings.json

Die Änderungen sind in ihrer Reihenfolge in der Konfigurationsdatei angegeben:

...

"dbType": "sqlite",
"dbSettings": {
  "filename": "var/sqlite.db"
},

...

"requireAuthentication": true,

...

"trustProxy": true,

...

"users": {
"admin": {
  // 1) "password" can be replaced with "hash" if you install ep_hash_auth
  // 2) please note that if password is null, the user will not be created
  "password": "example",
  "is_admin": true
},
"user": {
  // 1) "password" can be replaced with "hash" if you install ep_hash_auth
  // 2) please note that if password is null, the user will not be created
  "password": "example",
  "is_admin": false
}
},

...

"socketIo": {
/*
 * Maximum permitted client message size (in bytes). All messages from
 * clients that are larger than this will be rejected. Large values make it
 * possible to paste large amounts of text, and plugins may require a larger
 * value to work properly, but increasing the value increases susceptibility
 * to denial of service attacks (malicious clients can exhaust memory).
 */
"maxHttpBufferSize": 1048576
},

...

"logconfig" :
{ "appenders": [
    { "type": "console"
    //, "category": "access"// only logs pad access
    }

  , { "type": "file"
  , "filename": "etherpad.log"
  , "maxLogSize": 1024000
  , "backups": 3 // how many log files there're gonna be at max
    }

...

Anschließend wird der Kontext des Nutzers etherpad verlassen und eine neue Service-Unit für systemd angelegt:

exit
nano /etc/systemd/system/etherpad.service

Diese wird mit folgendem Inhalt befüllt:

[Unit]
Description=Etherpad
After=syslog.target
After=network.target

[Service]
Type=simple
User=etherpad
Group=etherpad
Environment="NODE_ENV=production"
ExecStart=/home/etherpad/etherpad-lite/src/bin/run.sh
Restart=always

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Nachdem die Datei angelegt wurde, kann der Service aktiviert und gestartet werden:

systemctl enable etherpad
systemctl start etherpad

Lokal ist der Service nun per HTTP unter dem Port 9001 erreichbar. Damit der Service auch von außen erreichbar ist, kann Nginx als Reverse Proxy konfiguriert werden. Dazu muss die entsprechende Konfiguration hinterlegt werden:

server {
    listen 443 ssl;
    listen [::]:443 ssl;

    ssl_certificate        /etc/letsencrypt/live/example.org/fullchain.pem;
    ssl_certificate_key    /etc/letsencrypt/live/example.org/privkey.pem;

    server_name example.org;

    client_max_body_size 512m;

    location / {

        # Set proxy headers
        proxy_set_header Host $host;
        proxy_set_header X-Forwarded-For $proxy_add_x_forwarded_for;
        proxy_set_header X-Forwarded-Proto $scheme;

        # These are important to support WebSockets
        proxy_set_header Upgrade $http_upgrade;
        proxy_set_header Connection "Upgrade";

        # Make sure to set your Etherpad port number
        proxy_pass http://localhost:9001;
    }
}

Damit steht Etherpad auch von außen unter der entsprechenden Domain zur Verfügung und kann benutzt werden.

Etherpad Light auf einem Ubuntu Server installieren

Nachdem gestern Etherpad Light vorgestellt wurde, dachte ich mir das man das ja ruhig mal ausprobieren kann. Bei Etherpad Light handelt es sich um eine Portierung und Neuausrichtung von Etherpad welches nun unter node.js läuft und somit von Java losgelöst ist.

Um es auf einem Ubuntu Server zu installieren müssen erst einmal ein paar Pakete installiert werden:

apt-get install gzip git-core curl python libssl-dev

Anschließend muss node.js heruntergeladen werden, compiliert und installiert werden:

wget http://nodejs.org/dist/node-v0.4.11.tar.gz
tar xf node-v0.4*
cd node-v0.4*
./configure && make && make install

Jetzt fehlt nur noch der Paketmanager für Node:

curl http://npmjs.org/install.sh | sh

Nun legen wir auf dem System einen Nutzer pad an und loggen uns mit ihm ein:

adduser pad
su pad
cd /home/pad/

Im nächsten Schritt wird das Git Repository von Etherpad Light geklont.

git clone 'git://github.com/Pita/etherpad-lite.git'

Nun müssen nur noch ein paar Abhängigkeiten installiert werden:

cd etherpad-lite/bin/
 ./installDeps.sh

Nach der Konfiguration (settings.json) kann man das ganze auch schon starten:

screen ./run.sh

Sollte bei der Benutzung von Screen folgende Meldung (oder ähnlich) erscheinen:

Cannot open your terminal '/dev/pts/5' - please check.

so hilft es diesem (Pseudo)Terminal weitere Rechte zu geben:

chmod 777 /dev/pts/5

und es danach nochmal zu versuchen.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://pitapoison.de/
http://www.golem.de/1108/86036.html
http://pitapoison.de/wie-etherpad-lite-entstand
https://github.com/Pita/etherpad-lite/blob/7e4bba0e31d600a5d1d3833211252b1472f07f2c/README.md