Nach einer Aktualisierung des Linux-Kernels muss der entsprechende Rechner in vielen Fällen neugestartet werden, damit die Änderung wirksam wird. Mithilfe von Livepatching können solche Änderungen des Kernels zur Laufzeit vorgenommen werden.
ubuntu.com/livepatch
Für Ubuntu-Installationen wird hierzu ein Ubuntu-One-Konto benötigt. Für den persönlichen Gebrauch können bis zu drei Systeme mit der Livepatching-Funktionalität versehen werden. Dazu muss ein entsprechendes Token unter ubuntu.com/livepatch bezogen werden. Anschließend kann die Livepatching-Funktionalität über Snap installiert und aktiviert werden:
Damit ist das Livepatching auf dem System aktiviert. Über den Befehl:
canonical-livepatch status
kann der aktuelle Status des Livepatching eingesehen werden:
last check: 43 minutes ago
kernel: 4.15.0-101.102-generic
server check-in: succeeded
patch state: ✓ all applicable livepatch modules inserted
patch version: 70.1
Standardmäßig wird alle sechzig Minuten überprüft, ob neue Patches vorliegen. Über den Befehl:
canonical-livepatch help
werden die weiteren Möglichkeiten des canonical-livepatch-Kommandos erklärt und auf die entsprechende Konfiguration der Livepatching-Funktionalität eingegangen.
Base64 ist eine Kodierung, welche es ermöglicht binäre Daten in ASCII-Zeichen zu kodieren. Genutzt wird diese Art der Kodierung unter anderem beim Versenden von Anhängen in Mails. Manchmal ist es notwendig solche Daten im Terminal wieder in ihre binäre Form zu verwandeln. Dazu kann unter Linux und macOS das Werkzeug base64 genutzt werden:
base64 base64.txt --decode > binary.dat
Mit diesem Befehl wird der Inhalt der Datei base64.txt dekodiert und in die Datei binary.dat geschrieben.
Zum Export eines Discord-Channels war ich auf der Suche nach einer Möglichkeit den Text und eingebettete Medien zu exportieren. Fündig wurde ich beim DiscordChatExporter. Mithilfe dieses Werkzeuges können Channels als HTML-, Text-, CSV- oder JSON-Datei exportiert werden. Für Windows steht eine Version mit grafischer Oberfläche zur Verfügung. Nutzer welche den DiscordChatExporter unter Linux oder macOS betreiben möchten, können die Version für die Kommandozeile nutzen.
Der DiscordChatExporter unter Windows
Der Quelltext des Projektes ist auf GitHub zu finden. Dort sind die ebenfalls die aktuellen Releases zu finden. Lizenziert ist der DiscordChatExporter unter der GPL in Version 3 und damit freie Software.
Für Backups nutze ich seit vielen Jahren rsync-time-backup. Allerdings hörte ich in letzter Zeit viel Gutes über die freie Software Restic. Restic selbst wird über GitHub entwickelt und ist unter der BSD-Lizenz in der Zweiklausel-Version lizenziert. Unter Linux und macOS kann Restic einfach über entsprechende Paketmanager installiert werden:
brew install restic
Restic arbeiten mit sogenannten Repositorys. In einem Repository befindet sich das entsprechende Backup mit all seinen Versionen. Um ein solchen Repository anzulegen wird der Befehl:
restic init --repo ./
genutzt. Bei Restic ist jedes Backup automatisch verschlüsselt, sodass bereits beim Anlegen eines Backups ein entsprechendes Passwort vergeben werden muss. Die Daten werden mit AES, bei 256 Bit, verschlüsselt.
restic.net
Danach kann theoretisch mit dem ersten Backup begonnen werden:
In diesem Fall würde der Ordner /Users/User/ in das Restic-Repository gesichert. Bevor das Backup startet, muss das entsprechende Passwort des Repositorys eingegeben werden. Anschließend wird der Nutzer über den Fortschritt des Prozesses informiert:
repository 567f35fa opened successfully, password is correct
created new cache in /Users/User/Library/Caches/restic
[0:09] 10 files 4.296 MiB, total 451 files 224.551 MiB, 0 errors
/Users/User/System/btrfstune
/Users/User/System/busybox
...
Nach dem Abschluss des Backups erscheint eine entsprechende Meldung im Terminal:
Files: 25 new, 0 changed, 0 unmodified
Dirs: 2 new, 0 changed, 0 unmodified
Added to the repo: 616.694 KiB
processed 25 files, 615.493 KiB in 0:00
snapshot 6c0d7af6 saved
Nun verfügt der Nutzer über ein Backup Repository mit einem bzw. mehreren Snapshots. Die angelegten Snapshots können über dem Befehl:
Anschließend wird der gewünschte Snapshop wieder hergestellt:
repository fd5947c7 opened successfully, password is correct
restoring > to /Users/User/System
Soll anstatt eines bestimmten Snapshot der letzte Snapshot wiederhergestellt werden so wird anstatt einer Snapshot-ID einfach latest als Wert angegeben. Soll nur eine einzelne Datei wiederhergestellt werden, ist das komplette zurückspielen eines Backup eher suboptimal. Für einen solchen Fall können die Snapshots im Dateisystem gemountet werden.
restic -r /Volumes/Volume/ResticRepository mount /Volumes/Volume/ResticRepositoryMounted
Anschließend wird das Repository im Dateisystem unter dem angegebenen Mountpoint eingebunden:
repository fd5947c7 opened successfully, password is correct
Now serving the repository at /Volumes/Volume/ResticRepositoryMounted
When finished, quit with Ctrl-c or umount the mountpoint.
Im Gegensatz zu den Befehlen zur Wiederherstellung des Backups muss beim Mounten keine Snapshot-ID angegeben werden. In der gemounteten Struktur werden stattdessen alle Snapshots angezeigt. Die gewünschte Datei zur Wiederherstellung kann somit gesucht und wiederhergestellt werden.
Beim Backup sollen in vielen Fällen bestimmte Dateien nicht gesichert werden. Dies können z. B. temporäre Dateien oder Caches sein. Um diese Datei vom Backup auszuschließen, kann ein sogenanntes Exclude File genutzt werden:
Neben diesen Basisfunktionalitäten, verfügt Restic über weitere Funktionen, so z. B. zum Löschen alter Snapshots nach bestimmten Regeln. Alles in allem wirkt Restic für mich wie eine durchdachte Backup-Lösung, deren Nutzung durchaus ins Auge gefasst werden kann.