Congstar DSL unterstützt IPv6

Vor einiger Zeit bin ich zu Congstar DSL gewechselt. Charmant fand ich, dass keine Festnetztelefonie mit angeboten wird und sich stattdessen auf ein reines Datenprodukt konzentriert wurde.

ipv6-test.com

Weniger schön war das Congstar nur IPv4 unterstützte, obwohl es ebenfalls zur Deutschen Telekom gehört, welche IPv6 bei ihren Anschlüssen anbietet. Allerdings scheint dieser Makel zumindest bei mir der Vergangenheit anzugehören, da neben einer IPv4-Adresse nun auch eine IPv6-Adresse zugeteilt wird und genutzt werden kann. Damit bleibt nur zu hoffen das dies auch in Zukunft so bleibt und es sich nicht nur um einen unverbindlichen Test handelt.

SFP-VDSL-Modem auf einem MikroTik-Router einrichten

Reine VDSL-Modems sind eine aussterbende Art. Trotzdem gibt es noch hier und da entsprechende Modems, unter anderem im SFP-Standard. Diese SFP können genutzt werden z.B. einen MikroTik-Router mit einer entsprechenden Funktionalität nachzurüsten. In diesem Fall sollte es die Möglichkeit sein VDSL über das Interface sfp1 zu nutzen. Die erhältlichen SFP-Module für VDSL sind meist baugleich mit dem VersaTec VX-160CE VDSL2-SFP.

Ein VDSL Modem als SFP

Nachdem das Modul im MikroTik-Router installiert wurde, ist das Interface sfp1 aktiv. Die Auto Negotiation muss für das Modul deaktiviert werden. Andernfalls schlägt später die Neuverbindung nach einem Neustart fehl, da das Modul nicht mehr erkannt wird.

Die Auto Negotiation muss für das Modul deaktiviert werden

Eingestellt wird das Modul hierbei auf 1Gbps bei Full Duplex. Im nächsten Schritt muss ein VLAN für die Schnittstelle angelegt werden. Hintergrund ist, das erwartet wird das die Daten sich im VLAN mit einer bestimmten ID befinden. Bei der Deutschen Telekom ist dies die 7, bei anderen Anbietern kann dies teilweise abweichen. So z.B. bei 1&1; dort wird je nach genutzter Infrastruktur die 7 oder die 8 genutzt.

Das VLAN-Interface

Beim anzulegenden VLAN-Interface ist darauf zu achten, das kein Service-Tag gesetzt wird. Nachdem das Interface sfp1 und das entsprechende VLAN-Interface konfiguriert sind, kann im nächsten Schritt die PPPoE-Verbindung eingerichtet werden. Dazu wird unter PPP ein neues PPPoE-Interface eingerichtet. Das zu nutzende Interface für das PPPoE-Interface ist hierbei das VLAN-Interface, im Beispiel sfp1-v7.

Das PPPoE Interface

Im Tab Dail Out müssen die Zugangsdaten von Internetanbieter eingetragen werden. Im Falle einiger Anbieter wie z.B. 1&1 kann es notwendig sein vor dem eigentlichen Nutzernamen ein H zu setzen, da dieser sonst nicht akzeptiert wird und der Authentifizierungsvorgang fehlschlägt. Damit ist das SFP-Modul eingerichtet und die Verbindung kann genutzt werden. Je nach genutztem Modell aus der MikroTik-Palette kann es sein, das nicht die volle Bandbreite genutzt werden kann. Das Problem ist in diesen Fällen meist die CPU-Auslastung durch die PPPoE-Verbindung da diese komplett durch die CPU verarbeitet werden muss. In einem solchen Fall kann zu den Cloud Core-Routern von MikroTik gegriffen werden.

Nachdem die Verbindung hergestellt war, stellte ich im Laufe eines längeren Testes allerdings fest, dass der PPPoE-Link in regelmäßigen Abständen nach 30 – 80 Minuten zusammenbrach und somit leider kein stabiles Internet lieferte. Vermutlich handelt es sich um ein Problem des SFP-Moduls im Zusammenhang mit dem DSLAM.

Oscad

Auch die Deutsche Telekom treibt sich in der FOSS-Welt herum. Und so begab es sich, das sich die Telekom daran mache und ein Tool entwickelte, welches auf den Namen Oscad hört. Der Name steht dabei für Open Source Compliance Advisor und ist ein Formular welches wesentliche Fragen zu bestimmten freien Lizenzen klären möchte. Als Datenbasis dafür dient wiederum Oslic was das Kürzel für Open Source License Compendium ist. Dabei handelt es sich um ein bei der Deutschen Telekom erstelles Paragraphenwerk, welches die Lizenzimplikationen der unterschiedlichen freien lizenzen erläutert. Mit Hilfe des Tools kann diese Datenbasis einfach und ohne Jura-Studium abgefragt werden.

oscad.fodina.de

oscad.fodina.de

Das ganze ist unter der AGPL lizenziert ist und damit freie Software. Der Quelltext ist auf GitHub zu finden – die offizielle Seite unter oscad.fodina.de.

Kündigungsempfehlung

Internetanbieter gibt es wie Sand am Meer. Glücklicherweise können wir heute einen Internetanbieter aus unserer Liste streichen. Die Rede ist von der Deutschen Telekom. Nun ist es allerdings nicht so das die Telekom ihr Geschäft einstellt, vielmehr schafft sie die Flatrate und die Netzneutralität ab.

Wenn man ein Telekompaket hat wird je nach Tarif ab 75 bis 400 GB verbrauchten Volumen im Monat gedrosselt. Danach darf man mit einer wahnsinnigen Geschwindkeit von 384 KBit/s surfen. Das ist sechsfache ISDN Geschwindigkeit. Möchte man nun abends einen Film schauen, z.B. per Apple TV dauert der Download mit dieser Geschwindigkeit etwa 9 Stunden.

Während man dies im Mobilfunk bereits gewöhnt ist, fragt man sich was die Anbieter gedrosselter Leitungen sich bei der Festnetzvariante denken. Auch wenn es beim Mobilfunk nicht wirklich schön ist, hat die Drosslung dort zumindest teilweise ihre Berechtigung, da es sich um ein Shared Medium handelt, welches sich alle Nutzer einer Zelle teilen. Beim DSL sind es Punkt zu Punktverbindungen.

Natürlich sind die eignenden IPTV Angebote der Telekom von dieser Drosselung ausgenommen. Damit wird der Netzneutralität ein empfindlicher Schlag versetzt. Aber auch bei der Telekom hilft ein altbekanntes Mittel. Die Abstimmung mit den Füßen. Also nehmt euren Vertrag und kündigt ihn.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://www.golem.de/news/dsl-mit-384-kbit-s-telekom-fuehrt-drosselung-im-festnetz-ein-1304-98866.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/dsl-flatrate-telekom-fuehrt-volumengrenzen-und-daten-drosselung-ein-a-895833.html