Der luftige Air Mac

In der IT Welt gibt es ja Grabenkämpfe was das beste System ist und so findet man Anhänger aller Fraktionen die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Wobei „die Wahrheit“ doch sicherlich ein Stück trivialer ist, so das jeder sich das System suchen sollte mit dem er glücklich ist.

Bei mir sollte das ein Macbook Air werden. Im ersten Moment nicht wegen dem OS X, sondern wegen der Hardware die mir doch sehr zusagte. Nachdem das ganze bestellt und geliefert wurde, ging es ans erste Ausprobieren. Linux und Windows sind mir bekannt so das doch gewisse Abläufe fest verdrahtet waren/sind.

Ein Macbook Air

Die erste Sache die mir auffiel war der Bootvorgang. Im Gegensatz zu einem PC war dieser angenehm textlos, so das mich nur ein Apple Logo anschaute bis das System gebotet war. Bei anderen Rechner darf man in dieser Zeit ja schöne BIOS-Meldungen lesen und/oder sich an wechselnden Logos erfreuen.

Der ganze Start dauert etwa 10 – 15 Sekunden, auch sonst ist die gefühlte Schwubdizität auf einem hohen Level, keine störenden Kaffeepausen mehr in Aussicht. FileVault wurde gleich mitaktiviert und wirkt sich auch nicht fühlbar auf die Performance aus. Nachdem man ein bisschen mit dem System herumgespielt hat, kommen die ersten Sachen bei denen man sich als „Other OS“ Nutzer wundert:

  • Wo ist mein Backslash?
  • Warum zur Hölle kann ich das Terminal nicht zwei Mal starten?
  • Gibt es keinen vernünftigen Norton Commander Clone?
  • Wo sind die Einfüge- und Entfernentaste?
  • Wie installiert man eigentlich Software ohne den Appstore und wie deinstalliert man sie wieder?

Zu der „Backslash“ Problematik und diversen anderen Sonderzeichen werde ich sicherlich noch einen extra Artikel schrieben. Eine weitere Sache bei der man etwas verwirrt ist, ist wohl die Tatsache das man eine Anwendung nicht mehr als einmal auf bekommt. Besonders nervig ist das beim Terminal, zu mindestens bis zu dem Moment in welchem man feststelt das man mittelt „Cmd + T“ einen neuen Tab öffnen kann.

Eine andere Sache die recht störend war, ist das es augenscheinlich keinen vernünftigen „2-Panel“ Dateimanager für OS X gibt. Zwar gibt es Software wie „Path Finder“ und „Forklift“ aber das „Norton Commander“ Feeling will da nicht aufkommen. Schuld daran ist hauptsächlich die unzureichende Tastaturbedienung. Ich bin am Ende beim „muCommander“ gelandet welcher unter http://www.mucommander.com/ zu finden ist. Dabei handelt es sich um eine freie Java Anwendung.

Eine weitere Sache die man nach einer Weile drauf hat, sind die MacPorts. So kann man sich z.B. Gimp über MacPorts mittels:

sudo port install gimp

installieren. Die Softwareinstallation kann prinzipiell über vier Arten erfolgen:

  • App Store
  • Macports
  • dmg Datei herunterladen und in Programme Ordner schieben
  • Installer (*.pkg et cetera) herunterladen und ausführen

Das Deinstallieren unterscheidet sich dann auch je nach Intallationsart. Über den Appstore installierte Programme können direkt im Launcher deinstalliert werden, indem man mit der Maus etwas länger auf ein Symbol drücken. Bei den Macports sieht das ganze so aus:

sudo port uninstall gimp

Bei den Applikationen welche einfach nur in das Programmverzeichnis geschoben wurden, reicht es diese einfach aus diesem zu löschen. Allerdings kann es durchaus sein, das danach noch Konfigurationsdateien und ähnliches auf der Festplatte vorhanden sind.

Interessant wurde es dann wieder, als ich versucht einige Bash Skripte welche ich unter Linux in Benutzung habe, auch auf dem Mac auszuführen. Glücklicherweise ist das kein Problem, da es sich bei der Shell um eine Bash handelt. Die Skripte kann man im ersten Moment allerdings nur im Terminal ausführen, es sei denn man hängt ein „.command“ an den Dateinamen heran, dann geht das ganze auch von der grafischen Oberfläche.

Als Jabber Client musste „iChat“ herhalten und für IRC tut es erst einmal „LimeChat“. Die Installation von „Krusader“ und „Kdenlive“ über Macports schlug leider fehl, hier muss dann doch noch etwas geforscht werden. Alles in allem ein schönes Betriebsystem, wobei ich am meisten von der beleuchteten Tastatur begeistert bin ;)

Switch2OSM

OpenStreetMap ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Spätestens seit dem Google für bestimmte Anwender (welche festgelegte Volumina überschreiten) nicht unerhebliche Gebühren verlangt, ist OpenStreetMap auch für kommerzielle Anbieter interessant geworden. Möchte man nun auch auf OpenStreetMap umsteigen, so gibt es natürlich einige Stolpersteine welche man berücksichtigen muss. Für einen solchen Fall bietet die Webseite http://switch2osm.org dem geneigten Nutzer Informationen rund um den Wechsel zu OpenStreetMap. Das fängt bei den Gründen an aus welchen man wechseln sollte, über die Grundlagen bis hin zur Bereitstellung von eigenen Tileservern und bietet so einen fundierten Einstieg in die Welt von OpenStreetMap.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Openstreetmap

Umstieg auf Linux? Warum eigentlich nicht?

Wenn man einen Windowsnutzer fragt ob er auf Linux umsteigen möchte, bekommt man wohl reflexartig als Antwort: „Nein“. Warum eigentlich? Argumente sind dann meist so etwas wie: „Wenn ich basteln will, kaufe ich mir Schere und Papier“ oder „Das kann man doch gar nicht bedienen.“ oder „Da funktioniert doch nix!“. Mittlerweile sind dies alles nur noch Klischees.

Ich habe vor knapp zwei Jahren meinen Vater auf Ubuntu umgestellt. Bevor ich das tat frage ich ihn: „Was machst du mit deinem PC?“. Die Antwort: „Office, Internet, eMail, die Gitarre mit dem Rechner stimmen und ein paar Spiele.“ Nachdem ich das gehört habe war die Sache klar. CD ins Laufwerk und los installiert. Das schöne an Ubuntu ist, das man es installiert und es in gefühlten 99,9 % aller Fälle sofort tadellos funktioniert. Einfach fantastisch. Nach der Installation gab es eine notdürftige 5 Minuten Einweisung. Notdürftig deshalb weil ich nicht wusste was ich erklären sollte.

So fing mein Vater mit Ubuntu an und es lief weitestgehend problemlos (wenn man mal von einem Problem mit dem Flashplayer absieht). Mittlerweile benutzt er es schon eine Weile. Es ist immer noch die gleiche Installation, natürlich mittlerweile auf der aktuellen Version. Fazit: Es funktioniert. Ein Windows XP hätte er in der Zeit schon zwei Mal zerschossen.

Die meisten Menschen benötigen ihren PC für die „Standardaufgaben“ und würden es wahrscheinlich nicht mal merken wenn sie das Betriebssystem wechseln. Von basteln kann keine Rede sein. Und bedienen kann es jeder der auch Windows bedienen kann. Anwendungen gibt es auch für jedes erdenkliche Problem.

Also warum steigen so wenige Menschen um Ubuntu (respektive Linux) um? Meine These: Die Angst vor dem Unbekannten sowie der ungewohnte Gedanke das es da etwas anders als Windows gibt. Es könnte ja anders funktionieren. Besser zum Beispiel…