Stadtwerke Neubrandenburg nutzen OpenStreetMap ohne Lizenzhinweis

Unter neu-sw.de/Haltestellenkarte betreiben die Neubrandenburger Stadtwerke eine Haltestellenkarte. Diese Karte basiert dabei auf OpenStreetMap-Inhalten und es ist schön zu sehen das die von der Community erstellte Karte angenommen wird. Allerdings gibt es ein Problem – die Stadtwerke geben keinen Hinweis auf die Lizenz an.

Die Karte ohne Lizenzhinweis

Die Karte ohne Lizenzhinweis

Auf der OpenstreetMap Seite gibt es zu diesem Punkt eine klare Ansage:

OpenStreetMap sind „Open Data“, die gemäß der Open Data Commons Open Database Lizenz (ODbL) verfügbar sind.

Es steht dir frei unsere Daten zu kopieren, weiterzugeben, zu übermitteln sowie anzupassen, sofern du OpenStreetMap und die Mitwirkenden als Quelle angibst. Für den Fall, dass du auf Basis unserer Daten Anpassungen vornimmst, oder sie als Grundlage für weitere Bearbeitungen verwendest, kannst du das Ergebnis auch nur gemäß der selben Lizenz weitergeben. Der vollständige Lizenztext ist unter Lizenz einsehbar und erläutert deine Rechte und Pflichten.

Die Kartografie in unseren Kartenkacheln und unsere Dokumentation sind unter der “Creative-Commons“-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ 2.0 (CC BY-SA) verfügbar.

Auch die Form der Namensnennung ist auf der Seite definiert:

Wir verlangen die Verwendung des Hinweises „© OpenStreetMap-Mitwirkende“.

Du musst auch klarstellen, dass die Daten unter der Open-Database-Lizenz verfügbar sind, und sofern du unsere Kartenkacheln verwendest, dass die Kartografie gemäß CC BY-SA lizenziert ist. Du kannst dies tun, indem du auf www.openstretmap.org/copyright verlinkst. Ersatzweise, und als Erfordernis, falls du OSM in Datenform weitergibst, kannst du die Lizenz(en) direkt verlinken und benennen. In Medien, in denen keine Links möglich sind (z. B. gedruckten Werken), empfehlen wir dir, deine Leser direkt auf openstreetmap.org zu verweisen (möglicherweise mit dem Erweitern von „OpenStreetMap“ zur vollen Adresse), auf opendatacommons.org, und, sofern zutreffend, auf creativecommons.org.

Die Stadtwerke wurden von diesem Problem am Donnerstag dem 18.09.2014 von der Community informiert, haben aber bisher nicht reagiert. Und so erfreuen wir uns weiterhin an der Haltestellenkarte ohne korrekte Lizenzierung.

Der große fitflat-Ausfall

Alle die ab letzten Donnerstag, dem 12. Juni 2014 das „Glasfaser Hypernetz“ der Stadtwerke in Neubrandenburg nutzen wollten, schauten wahrscheinlich erst einmal in die Röhre. Bestimmte Netzbereiche, wie die von Google oder Hetzner, ließen sich nicht mehr erreichen. Das führte zu interessanten Effekten, so konnte man z.B. Bing nutzen, Google aber nicht. Die Störung erstreckte sich dabei von Donnerstag über Freitag, bis Samstag. Im Moment scheint das Netz wieder zu funktionieren, allerdings mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit – wer seine zugesicherte Bandbreite ausschöpfen möchte hat Pech. Wer in diesen Tagen auf das Internet angewiesen war, der musste sich nach einer Alternative umschauen. An ein ordentliches Arbeiten war bei diesem Störungbild nicht zu denken. Netze waren über den Zeitraum der Störung mal erreichbar und kurz darauf wieder verschwunden.

Den Kunden informieren? Nicht bei der neu.sw (Bild: Malte Penndorf unter CC-BY-SA)

Den Kunden informieren? Nicht bei der neu.sw (Bild: Malte Penndorf unter CC-BY-SA)

Das Management der Stadtwerke ließ auch zu wünschen übrig. Das einzige was man bestätigen könnte war, das es eine Störung gab. Wie lange sie andauert und wodurch sie verursacht wurde? Die Antwort der Stadtwerke lautete zusammengefasst: „Wir wissen nicht wie lange die Störung dauert, noch warum sie da ist?“. Fairerweise muss man sagen, das der Ausfall als solches nicht in den Bereich der Stadtwerke, sondern in das „vorgelagerte Netz“ fiel. So lag der Ausfall bei der e.discom, welche auf ihrer Webseite mit folgendem Text werben:

Die Verfügbarkeit des e.discom-Netzes wird durch den Einsatz modernster Übertragungstechnik, eine hohe Redundanz und ein leistungsfähiges Netzmanagement garantiert. Einzelverbindungen bieten wir standardmäßig mit einer Verfügbarkeit von 99,5% im Jahresdurchschnitt an. Sollten Sie eine höhere Ausfallsicherheit benötigen, reden Sie mit uns. Gerne entwickeln wir mit Ihnen zusammen ein passendes Servicekonzept und unterbreiten Ihnen ein individuelles Angebot.

Bei einer zugesicherten Verfügbarkeit von 99,5% (was knapp zwei Tage wären), ist ein Ausfall welcher sich über mehr als besagte zwei Tage erstreckt natürlich bedenklich. Auch bei der e.discom konnte man den Fehler nicht genau eingrenzen, hier wurde sich mit der Holzhammermethode beholfen – einfach neu aufsetzen.

Ganz gleich wer am Ende auch verantwortlich ist, die Informationspolitik der Stadtwerke ist nicht hinnehmbar. Auf den Webseiten finden sich keine Statusmeldungen zur Störung. Stattdessen wird der Kunde im Dunkeln gelassen, er hat ja schon bezahlt. Auch scheinen sich die Stadtwerke keine redundante Leitungen für einen solchen Fall vorzuhalten. Alles in allem hinterlässt das alles einen sehr faden Beigeschmack.

Hypernetz in Neubrandenburg

Da schaut man morgens um halb 10 in Neubrandenburg nichtsahnend in den Briefkasten und entdeckt eine Postkarte:

Die besagte Postkarte

Die besagte Postkarte

Wenn man die Webseite besucht wird man feststellen, das es sich hierbei um ein Gewinnspiel der neu-medianet GmbH – einem Tochterunternehmen der Neubrandenburger Stadtwerke GmbH handelt. Bekannt ist das Tochterunternehmen durch sein Produkt fitflat. Bei diesem Gewinnspiel muss man eine Reihe von Fragen (bei einer Frage kann man sich über die Antwort sicherlich streiten) beantworten und findet dann den Schatz in Neubrandenburg – das Glasfaser-Hypernetz.

Der sagenhafte Schatz - das Glasfaser-Hypernetz

Der sagenhafte Schatz – das Glasfaser-Hypernetz

Was? Wie bitte? – Das sind Fragen die sich der geneigte Leser stellen wird. Was hat die Marketingabteilung wieder geraucht? Was wollen uns die Stadtwerke damit sagen? Das ihr Backbone aus Glasfaser besteht? Das wäre ja nicht nur bei den Stadtwerken der Fall. Aber nun ja, wer Begriffe wie vorgelagertes Netz nutzt, der surft auch im Glasfaser-Hypernetz. In diesem Sinne – Energie.

Leuchtende Lampen

Es ist 12 Uhr in Deutschland, überall sind die Straßenlaternen aus. Überall? Nein, in Neubrandenburg hadern die Laternen, trotzen ihren Schicksal und leuchten:

Leuchtende Lampen am Lindenberg

Nun gut auch das wird sicherlich seine Gründe haben, vielleicht waren ja die Mitarbeiter der Stadtwerke auf der Suche nach defekten Glühbirnen…

Erhöhtes Beförderungsentgelt beim ÖPNV in Neubrandenburg

Wenn man bei einer Busfahrt im ÖPNV in Neubrandenburg keinen Fahrschein dabei hat (z.B. weil die Monatskarte zu Hause liegt) so ist ein erhöhtes Beförderungsentgelt zu entrichten. Ich erkundigte mich bei der neu.sw einmal nach den rechtlichen Grundlagen.

Die Antwort dazu war erfreulich umfangreich:

wenn zum Zeitpunkt einer Kontrolle der Fahrgast kein gültiges Ticket dem Kontrollpersonal vorzeigen kann, wird ein Erhöhtes Beförderungsentgelt in Höhe von 40,00 € erhoben. Hierzu sind wir nach den gesetzlichen Regelungen und unseren Beförderungsbedingungen berechtigt.

Gesetzlich ist die Berechtigung in § 9 der Verordnung über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen für den Straßenbahn- und Obusverkehr sowie den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen geregelt.

Die Reduzierung des Erhöhten Beförderungsentgeltes auf 7,00 €, wenn der Fahrgast uns als beförderndes Verkehrsunternehmen innerhalb von einer Woche ab dem Feststellungstag nachweist, dass er zum Zeitpunkt der Feststelllung Inhaber einer gültigen persönlichen Zeitkarte war, beruht auf der gesetzlichen Regelung in § 9 Abs. 3 der Allgemeinen Beförderungsbedingungen für den Straßenbahn- und Obusverkehr sowie den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://www.neu-sw.de/images/download/nvb/20101203-befoerderungsbedinungen.pdf