Seit einigen Jahren nutze ich für komplexere Audioprojekte Ardour. Dabei handelt es sich um eine Software zum Arrangement und zur digitalen Bearbeitung von Audio. Bis Version 3 benötigte man neben Ardour immer JACK (JACK Audio Connection Kit) – was die Einrichtung unter Mac OS X für Einsteiger verkomplizierte.
Ardour 4 unter Mac OS X
Mit der neuen 4er Version können nun auch andere Backends wie z.B. CoreAudio unter Mac OS X genutzt werden, so das man nun unter Mac OS X ebenfalls über eine mächtige, einfach zu installierende Audiobearbeitungslösung verfügt. Ardour ist unter der GPL lizenziert und damit freie Software. Eine Besonderheit gibt es beim Bezug der kompilierten Version – während diese bei Linux einfach über den Paketmanager installiert werden können, muss für das Kompilat der Mac OS X Version mindestens $ 1 investiert werden.
Vor einiger Zeit habe ich am Crazy Five–Hörspielwettbewerb teilgenommen. Zurzeit läuft die Abstimmung auf der Wettbewerbsseite. Mein Hörspiel hört dabei auf den Titel „Ideenlos“ – wer für mein Hörspiel stimmen möchte, kann dies noch bis zum 30. April tun.
Insgesamt dauerte die Produktion knapp eine Woche. Genutzt wurden dabei die freien Anwendungen Audacity und Ardour. Audacity wurde dabei hauptsächlich für die Bearbeitung der einzelnen Aufnahmen genutzt. In Ardour wurden die Aufnahmen anschließend zu einem Gesamtwerk arrangiert.
Das Arrangement
Nachdem das fertige Arrangement exportiert wurde, gab es den letzten Feinschliff in Audacity. Dazu zählen das Hinzufügen des Crazy Five-Trailers, sowie einige Anpassungen an der Dynamik und der Lautstärke des Hörspiels.
Falls noch nicht geschehen, könnt ihr Deus ex machina in eurem Podcatcher abonnieren oder eine Bewertung auf Apple Podcasts hinterlassen. Daneben ist die Unterstützung über Tone H möglich.
Bei der freien Audiobearbeitungssoftware Ardour kann man sogenannte Automatisationspunkte setzen. Mit diesen kann z.B. die Lautstärke eines Clips über seine Laufzeit eingestellt werden.
Eine Automatisationskurve unter Ardour
Interessant wird das ganze wenn man versucht einen solchen Punkt zu entfernen. Auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich wie dies funktionieren könnte. Um einen solchen Punkt zu entfernen reicht ein rechter Mausklick bei gedrückter Shift-Taste auf den zu entfernenden Punkt. Danach verschwindet dieser.
Ohne Zweifel es gibt tolle Software für die Audio- und Musikproduktion unter Linux. Da wären z.B. zu nennen: Audacity, Ardour, Rosegarden. Es gibt mit dieser Software bloß ein Problem. Es fehlt die einheitliche Lösung mit der man das alles unter einer Oberfläche machen kann. Und genau hier kommt LMMS das Linux MultiMedia Studio (welches es im übrigen auch für Windows gibt) ins Spiel. Diese Software bietet alles was man für die Musikproduktion benötigt, gut nicht immer auf dem Niveau der anderen Software dafür aber unter eine Oberfläche sinnvoll zusammen gefasst. Am besten man installiert sich das ganze über das Paket ubuntustudio-audio, dort wird nämlich gleich der Echtzeitkernel mit eingerichtet. Das schöne an LMMS ist das es auch ohne JACK funktioniert (selbstverständlich kann es bei Bedarf genutzt werden) und dabei recht passable Latenzzeiten liefert.