Datensparsamkeit in der Praxis

Um so weniger Daten anfallen, um so weniger Daten können andere Staaten und Firmen sammeln. Aus diesem Grund sollte man mit seinen persönlichen Daten sparsam umgehen. Es fängt bei den kleinen Dingen an, wie Onlineshops, welche nach einer Telefonnummer verlangen. Hierzu sagte c‘t Redakteur Axel Kossel einmal:

Aus meiner Erfahrung heraus: Mich hat noch nie ein Shop angerufen; wenn irgendwas nicht lieferbar ist, kommt eine E-Mail. Trotzdem wollen viele Shops unbedingt meine Telefonnummer wissen. Da trag ich irgendeine Fantasie-Nummer ein; das sind Daten, die nicht benötigt werden.

Wer hier nicht irgendeine Nummer angeben möchte kann den Service „Frank geht ran“ nutzen, welcher unter frank-geht-ran.de zu finden ist. Dieser Dienst weißt den Anrufer darauf hin, das der Angerufene keine Werbeanrufe wünscht. Gleiches gilt auch für Dinge wie das Geburtsdatum und Adressen wenn sie nicht unbedingt nötig sind.

Zur Datensparsamkeit gehört natürlich noch mehr außer fingierten Telefonnummern. So sollte man Kundenkarten, wie Payback und Co., meiden. Auch das Bezahlen mit mit EC- oder Kreditkarte hinterlässt Datenspuren. Hier ist man mit dem guten alten Bargeld wesentlich anonymer.

Möchte man sich im Web bei Diensten anmelden, aber seine Mailadresse für sich behalten, so bieten sich Einwegmail Dienste an. Ein solcher Dienst ist unter wegwerfemail.de zu finden. Auch Freemailer sind mit Vorsicht zu genießen. Hier empfiehlt es sich ein Webhosting Paket zu buchen, damit man seine Mail unter Kontrolle hat. Natürlich kann man auch selber einen Mailserver aufsetzen. Auch hier ist es eine Frage von Aufwand und Nutzen.

Eine beliebte Variante bei einem eigenen Webhosting Paket ist es, sich für jeden Kontakt (Amazon, Facebook, Twitter, usw.) eine Mailadresse nach dem Schema „“ anzulegen und diese nur für den jeweiligen Dienst zu nutzen. Wenn der entsprechende Dienst, oder die Firma die Mailadressen nun an anderen verteilt ist sofort ersichtlich wo der Übeltäter zu suchen ist.

Für den Browser bieten sich AddOns wie Adblock Edge, HTTPS EveryWhere, RequestPolicy und NoScript an, da sie einem mehr Kontrolle und Sicherheit bieten, was im Endeffekt wieder der Datensparsamkeit zu Gute kommt.

Mailpile

Es gibt einige Webmail Clients unter freier Lizenz, wie z.B. Roundcube und SquirrelMail. Allerdings wird man feststellen, das die Auswahl nicht sonderlich groß ist. Ein neuer Stern am Webmail-Himmel ist Mailpile welches unter http://www.mailpile.is/ zu finden ist.

mailpile.is

mailpile.is

Mailpile orientiert sich dabei vom Interface her an Google Mail, was man auf den ersten Blick erkennt. Es bietet dabei natürlich Dinge wie eine Suche, verschiedene Importfunktionen, Tag-Support, eine Kontaktverwaltung und soll eine integrierte PGP Verschlüsselung und Signierung enthalten. Dadurch wird das ganze Paket wesentlich interessanter, da eine eingebaute Verschlüsslung, die Anwendung für Jedermann enorm vereinfacht.

Für das Hosting benötigt man einen Pythonstack, so das es sich nicht für das normale LAMP Webhosting Paket eignet (es sei denn das P steht für Python). Das ist schade, da dadurch sicherlich der Kreis der Benutzer eingeschränkt ist. Mailpile ist freie Software und steht unter der AGPL. Der Quelltext ist auf Github zu finden. Im Moment wird auf Indiegogo Geld für die weitere Entwicklung des Clients gesammelt. Wem das Projekt also zusagt, sollte die Brieftasche zücken.

iOS7 und Probleme mit CardDAV in Verbindung mit ownCloud

Wie ich in einem Artikel beschrieb funktioniert CardDAV in Verbindung mit den iOS 7 Betas nicht. Mittlerweile gibt es dazu auch einen Bugreport im ownCloud Bugtracker. Wie es scheint, kommt der Fehler dadurch zu Stande das iOS 7 die Anfragezeichenkette dupliziert:

[11/Aug/2013:18:05:48 +0200] "PROPFIND /owncloud/remote.php/carddav/addressbooks/USERNAME/contacts/owncloud/remote.php/carddav/principals/USERNAME/ HTTP/1.1" 401 1163 "-" "iOS/7.0 (11A4449a) dataaccessd/1.0"

Das sieht verdächtig nach einem Fehler in der iOS 7 Beta aus. Es betrifft dabei alle Betas von Beta 1 bis Beta 5. Hier kann man nur hoffen das Apple bis zur fertigen Version noch nachbessert.

Kindle Paperwhite einem Jailbreak unterziehen

Der Kindle Paperwhite kann einem Jailbreak unterzogen werden. Das bedeutet das man auf dem Gerät volle „root“-Rechte hat und somit schalten und walten kann wie man möchte. Im Gegensatz zu anderen Geräten wie solche mit iOS oder Android ist der Jailbreak bei einem Kindle eine sehr einfache Angelegenheit. Im ersten Schritt sollte man nachschauen welche Firmwareversion auf dem Gerät vorhanden ist (die aktuelle Version ist 5.3.6). Diese Informationen erreicht man durch einen Druck auf die Menütaste -> Einstellungen -> Menütaste -> Geräteinfo. Der aktuelle Jailbreak arbeitet dabei nicht mit den Versionen 5.3.3 und 5.3.6 zusammen.

Versionen welche unterstützt werden, sind 5.2.0, 5.3.0, 5.3.1, 5.3.4, und 5.3.5. Allerdings ist es trotz einer inkompatiblen Version möglich einen Jailbreak durchzuführen. Dazu muss der Kindle einem Downgrade unterzogen werden. Dazu lädt man sich eine kompatible Version herunter. Diese packt man per USB-Kabel auf den Kindle und installiert sie mittels Menütaste -> Einstellungen -> Kindle aktualisieren. Nach dem Jailbreak kann der Kindle dann wieder auf die aktuelle Version aktualisiert werden.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=10n4BJlt4DE

Für den Jailbreak selbst benötigt man diese Zip-Datei (Original). Diese Datei entpackt man und kopiert die Dateien „jailbreak.sh“ und „MOBI8_DEBUG“ auf den Kindle. Das neu erscheinende Dokument wird geöffnet und schon wird der Kindle einem Jailbreak unterzogen. Ein Neustart des Kindles ist empfehlenswert, damit die Entwicklerzertifikate erkannt werden.

Wenn man nun ein Update durchführt, müssen die Entwicklerzertifikate und das „Rescue Pack“ neu installiert werden. Der Jailbreak selbst sollte nach dem Update erhalten bleiben. Möchte man den Jailbreak wieder rückgängig machen, so geht in den Einstellungen über den Menüpunkt „Gerät zurücksetzen“. Danach sollte das offizielle 5.3.1 Update installiert werden.

Im Endeffekt stellt sich die Frage ob und wozu man einen Jailbreak auf diesem Gerät benötigt. Den angebotenen Paketen fehlt das Killerfeature für welches sich ein solches Jailbreak lohnen würde. Zum Lesen eignet sich der Kindle auch hervorragend ohne Jailbreak.