Ein Ubuntu Server upzugraden ist so eine Sache, vor allem wenn man auf den Server nur per SSH zu greifen kann. Konkret geht es in diesem Artikel um ein Update von 10.04 (Lucid) auf 10.10 (Maverick). Dazu installieren wir erst einmal das Paket „update-manager-core“ mittels
apt-get install update-manager-core
und schauen dann mittels
nano /etc/update-manager/release-upgrades
in die Konfigurationsdatei des selben. Dort sollte eine Zeile
Prompt=lts
stehen, welche wir in
Prompt=normal
ändern. Nun sorgen wir noch dafür das der Server auf dem aktuellsten Stand ist, bevor es an das Update geht:
apt-get update
apt-get dist-upgrade
Da das Update über SSH gesteuert wird und es passieren kann das die SSH Verbindung während des Updates wegbricht, starten wir den Updatevorgang über „screen“ an:
screen do-release-upgrade
Das Upgrade startet dann und bringt einige Meldungen und Fragen welche bestätigt werden müssen. Gleichzeitig sagt es dem Nutzer Bescheid das ein weiterer SSH Server für den Notfall auf dem Port 1022 gestartet wurde. Nach dem Upgrade schauen wir ob die neue Version auch angekommen ist und starten den Rechner neu:
cat /etc/lsb-release
reboot -f
Nach dem Neustart sollte dann erst mal wieder ein
apt-get update
apt-get dist-upgrade
ausgeführt werden um sicherzustellen das das System aktuell ist. Bei mir traten hier zwei Probleme auf. Das erste Problem äußerte sich in der Fehlermeldung:
einzugeben und das ganze Upgrade wieder zu starten. Der zweite Fehler war
/usr/sbin/grub-probe: error: cannot find a device for / (is /dev mounted?).
Hier half es das Paket „grub-pc“ zu deinstallieren und durch das Paket „grub“ zu ersetzen. Danach lief das Upgrade normal durch und Maverick war auf dem Server installiert.
Bei Gerrit handelt es sich um ein Reviewsystem auf Git Basis. Die Software wird unter anderem vom Android Projekt benutzt. Gerrit selbst ist dabei in Java geschrieben. Deshalb sollte dieses natürlich installiert werden:
apt-get install openjdk-6-jre-headless
Nach der Installation von Java legen wir für Gerrit einen extra Benutzer an und wechseln in seinen Kontext:
adduser gerrit
su gerrit
cd ~gerrit
Im Homeverzeichnis des Nutzers angekommen laden wir das Kompilat von Gerrit herunter und starten den Initialisierungsvorgang:
Das „review“ bezeichnet hierbei das Verzeichnis in welchem Gerrit die entsprechenden Dateien anlegt, welche für den Betrieb der Software benötigt werden.
Im ersten Schritt fragt Gerrit ob der Ordner angelegt und initialisiert werden soll, was wir mit Yes beantworten. Alle anderen Meldungen bestätigen wir mit der Entertaste bis wir zum Punkt „Email Delivery“ kommen. Hier geben wir die Daten für einen SMTP Server ein über welchen Gerrit die Mails verschickt. Bei der Frage nach der „Canonical URL“ sollte die URL eingegeben werden unter der das System später erreichbar sein soll z.B. „http://review.invertika.org“.
Nach der Konfiguration startet Gerrit und ist dann per Browser erreichbar. Nachdem man sich einen Account registriert hat ist man automatisch in der Gruppe „Administrators“. Nun sollte man unter Settings -> SSH Public Keys den entsprechenden Schlüssel hinterlegen. Mittels
ssh -p 29418 nutzername@host
z.B.
ssh -p 29418
kann man nun überprüfen ob der Server den Schlüssel akzeptiert. Das ganze sollte dann so aussehen:
**** Welcome to Gerrit Code Review ****
Hi seeseekey, you have successfully connected over SSH.
Unfortunately, interactive shells are disabled.
To clone a hosted Git repository, use:
git clone ssh://:29418/REPOSITORY_NAME.git
Nachdem die grundlegende Konfiguration angelegt ist, kann damit begonnen werden, ein Projekt anzulegen. Dies geschieht allerdings nicht über die Weboberfläche, sondern per SSH:
Damit ist das Projekt dann angelegt. Nun muss noch das bestehende Repository in das Gerrit System überführt werden. Dazu wird zuerst das bereits bestehende Repository geclont:
git clone :Invertika/sandbox.git
Dann pushen wir das Repository in das neue Gerrit Projekt:
muss der entsprechende SSH Schlüssel zu dem Nutzer in Gerrit angetragen werden. Ist die Mailadresse eines Commiters nicht bekannt kann es zu folgendem Fehler kommen:
remote: ERROR: In commit 9228f67aa9113fa73c80f36e81cb5a62bf930c6c
remote: ERROR: committer email address manaserv@herse.(none)
remote: ERROR: does not match your user account.
remote: ERROR:
remote: ERROR: The following addresses are currently registered:
remote: ERROR:
remote: ERROR:
remote: ERROR: To register an email address, please visit:
remote: ERROR: http://review.invertika.org/#settings,contact
Hier hilft es dem Projekt die entsprechenden Rechte zu geben damit die Identität „gefälscht“ werden darf. Ansonsten kann noch der Fehler:
! [remote rejected] HEAD -> master (prohibited by Gerrit)
auftreten. Auch hier hilft die temporäre Anhebung der Rechte für das jeweilige Projekt, da man normalerweise nicht in den Master Branch schreiben darf (was aber beim ersten Anlegen des Projektes gewollt ist).
Nachdem das Projekt angelegt ist kann man es sich mittels:
git clone ssh://:29418/sandbox.git
auf die Festplatte holen. Möchte man Gerrit neustarten, stoppen oder starten so sieht das wie folgt aus:
Wenn man ein Git Repository bei GitHub hat, so ist es doch recht nervig mit diesem per HTTPS zu arbeiten, da man dort für jede Anwendung sein GitHub Passwort eingeben muss. Einfacher ist es wenn man seinen Public SSH Key bei GitHub hinterlegt. Dabei wird hier davon ausgegangen das man noch keinen SSH Schlüssel besitzt. Um sich einen solchen anzulegen wechselt man auf die Konsole und gibt dort:
ssh-keygen -t rsa -C ""
ein, wobei die Mailadresse natürlich zu ersetzen ist. In seinem Homeverzeichnis hat man nun im Ordner .ssh eine Datei namens id_rsa.pub welche man in einem Texteditor öffnen sollte. Nun geht man auf die Seite https://github.com/account/ssh und fügt dort einen neuen Schlüssel (Add another public key) hinzu. Dabei kopiert man die Zeichenkette aus der id_rsa.pub Datei in das Feld Key. Anschließend kann man sich ein Git Repository über SSH mittels:
git clone :Invertika/data.git
holen und (die entsprechenden Rechte vorausgesetzt) problemlos mittels
git push
die getätigten Änderungen wieder in das GitHub Repository bringen, ohne ein Passwort eingeben zu müssen. Unter Mac OS X funktioniert das ganze im übrigen genauso.
Ich betreibe einen Server auf welchen im Moment noch die 10.04 (Lucid) Version von Ubuntu läuft. Auf diesem Rechner benötige ich ein Mono 2.10. Glücklicherweise muss man das ganze nicht von Hand kompilieren, da sich jemand die Arbeit gemacht hat und dafür ein Skript geschrieben hat:
Nach dem Start des Skriptes ist der Rechner eine Weile beschäftigt, aber danach sollte die Mono Runtime 2.10 auf dem Rechner sein. Sie befindet sich dabei im Ordner /opt/mono-2.10/ kann also zum Beispiel so aufgerufen werden: