Nginx Server mit PHP und MySQL unter Ubuntu aufsetzen

Mittels Nginx ist ein Webserver mit PHP und MySQL in ein paar Minuten eingerichtet. Dazu installiert man unter Ubuntu folgende Pakete:

sudo apt-get install mysql-server nginx php5-fpm php5-curl php5-gd php5-imap php5-mysql

Nach der Installation der nötigen Pakete geht es an die grundlegende Konfiguration des Webserver:

mkdir -p /var/www/example.org/root
mkdir -p /var/www/example.org/test
cd /var/www
chown -R www-data:www-data . 
usermod -a -G www-data nutzername

In diesem Beispiel soll die Domain „example.org“ sowie die Subdomain „test.example.org“ eingerichtet werden. Deshalb legen wir zwei Ordner an. Anschließend teilen wir Nginx mit, welche Domains und Subdomains der Webserver verwalten soll. Dazu legen wir die Datei „/etc/nginx/sites-available/example“ an und füllen diese mit folgendem Inhalt:

server {
        listen   80;
        listen [::]:80;

        root /var/www/example.org/root;
        index index.php index.html index.htm;
 
        server_name .example.org;

        location ~ \.php$ {
                fastcgi_pass unix:/var/run/php5-fpm.sock;
                fastcgi_index index.php;
                include fastcgi_params;
        }
}

server {
        listen   80;
        listen [::]:80;

        root /var/www/example.org/test;
        index index.php index.html index.htm index.php; 

        server_name test.example.org;

        location / {
            auth_basic "Access denied";
            auth_basic_user_file /var/www/example.org/root/.htpasswd;

            autoindex on;
        }

        location ~ \.php$ {
                fastcgi_pass unix:/var/run/php5-fpm.sock;
                fastcgi_index index.php;
                include fastcgi_params;
        }
}

Im ersten Block wird die Domain „example.org“ definiert und konfiguriert. Durch die Notation „.example.org“ wird Nginx angewiesen, jede Subdomain welche nicht definiert ist, auf die Hauptseite umzuleiten. Für die Domain „test.example.org“ wurde außerdem ein Passwortschutz angelegt und die Verzeichnisansicht aktiviert. Damit die Konfiguration auch aktiv werden kann, muss eine symbolische Verknüpfung in das Verzeichnis „/etc/nginx/sites-enabled“ angelegt werden:

ln -s /etc/nginx/sites-available/example /etc/nginx/sites-enabled/example

Die bestehende „default“-Datei im „sites-enabled“ Ordner enthält eine Beispielkonfiguration. Diese kann entwerder entfernt werden oder konfiguriert werden:

server {
        listen   80 default_server;
        listen [::]:80 default_server ipv6only=on;

        root /var/www/default/root;
        index index.php index.html index.htm;
 
        server_name _;
}

Mit dieser Konfiguration wird jede Seite auf Default umgeleitet, welche nicht in anderen Konfigurationen auftaucht. Nun muss nur noch der Webserver (und des PHPs Moduls) neugestartet werden:

service nginx restart
service php5-fpm restart

Ist der Server bereits online, reicht es auch die Konfiguration neuzuladen:

service nginx reload

Sollten während der Konfiguration Fehler auftreten, so hilft ein Blick in das entsprechende Log:

cat /var/log/nginx/error.log

Benötigt man eine Datenbank für die gewünschte Webanwendung, so muss diese in die SQL Datenbank eingespielt werden. Ist alles richtig konfiguriert worden, läuft der Webserver auf Port 80 und wartet auf erste Anfragen.

MySQL Dump auf der Konsole einspielen

Wenn man auf einem Server eine bestehende MySQL Datenbank einspielen möchte, so kann man natürlich auf Softwarepakete wie phpMyAdmin zurückgreifen. Problematisch wird das ganze immer dann, wenn die einzuspielende Datenbank größer ist oder auf dem Server kein Webserver mit installiertem PHP vorhanden ist.

Für solche Fälle gibt es die MySQL Kommandozeile („mysql“). Existiert die Datenbank noch nicht, so sollte im ersten Schritt mittels „mysql“ eine Datenbank und ein Nutzer erstellt werden:

mysql> CREATE DATABASE datenbankname;
mysql> GRANT ALL PRIVILEGES ON datenbankname.* TO nutzername@localhost IDENTIFIED BY 'geheim';
mysql> quit

Anschließend kann der Dump in die neu angelegte Datenbank eingespielt werden:

mysql -u root -p<Passwort> datenbankname < dump.sql

Alternativ kann die Datenbank anstatt mit „root“ auch mit dem neu angelegten Nutzer importiert werden.

Aufsetzen eines Mailservers unter Ubuntu

Möchte man einen Mailserver auf seinem eigenen Server aufsetzen, so kann man sich durch hunderte Seiten Dokumentationen wühlen. Allerdings geht das ganze auch einfacher. Für einen Mailserver benötigen wir dabei einen MTA (Mail Transfer Agent) und einen IMAP/POP3 Server. Als MTA wird in diesem Fall Postfix und als IMAP/POP3 Server Dovecot genutzt werden. Dankenswerterweise liefert Ubuntu bereits das Paket „dovecot-postfix mit, welchen nur installiert werden muss:

apt-get install dovecot-postfix

Bei der anschließenden Installation werden einige Fragen gestellt. So sollte man bei einem dezidierten Server die Konfigurationsart „Internet-Site“ wählen. In der abschliesenden Frage sollte der Domainname des Servers eingetragen werden. Dieser muss dabei nicht mit dem Domainnamen der späteren Mailadressen übereinstimmen. So könnte der Domainname „mail.example.com“ sein, während die spätere Mailadresse „“ lautet.

Mailserver schauen nach ob der Name der IP Adresse (Reverse DNS) auch zum Mailserver passt. Nutzt man zum Beispiel die IP-Adresse 192.168.10.1 und deren Reverse DNS Name lautet „mail.example.com“ so muss auch der Hostname „mail.example.com“ lauten. Den Hostnamen kann man in der „/etc/hosts“ Datei konfigurieren. Auch ein Blick in die „/etc/postfix/main.cf“-Datei lohnt sich. Der Hostname (myhostname) sollte hier der gleiche sein. Auch das Überprüfen der Option „mydestination“ ist empfohlen.

Der Mailserver soll für verschiedene Domains zuständig sein. Außerdem sollen bei diesem Setup keine Unix Accounts für die Nutzer angelegt werden, die Verwaltung der Nutzer erfolgt virtuell. Auch auf Datenbanken zur Speicherung der Nutzer wird verzichtet, da sich dies erst ab zirka 100 Domains lohnt. Im ersten Schritt wird die Datei „/etc/postfix/main.cf“ um folgende Einträge erweitert:

dovecot_destination_recipient_limit = 1

virtual_mailbox_domains = /etc/postfix/virtual_domains
virtual_mailbox_base = /var/mail/vhosts
virtual_mailbox_maps = hash:/etc/postfix/vmailbox
virtual_alias_maps = hash:/etc/postfix/virtual_alias
virtual_minimum_uid = 100
virtual_uid_maps = static:5000
virtual_gid_maps = static:5000
virtual_transport = dovecot
mailbox_size_limit = 0

Anschließend wird der Nutzer erzeugt, welcher Zugriff auf alle lokalen Mailboxen hat:

groupadd -g 5000 vmail
useradd -s /usr/sbin/nologin -u 5000 -g 5000 vmail
usermod -aG vmail postfix
mkdir -p /var/mail/vhosts
chown -R vmail:vmail /var/mail/vhosts

Postfix wird bei der Gelegenheit in Zeile 3 auch der Gruppe „vmail“ hinzugefügt. In den letzten beiden Zeilen wird der Ordner für die lokalen Mailboxen erzeugt und dem Nutzer „vmail“ zugewiesen. Danach geht es an die Konfiguration der virtuellen Mailboxen:

nano /etc/postfix/virtual_domains

In der Datei „virtual_domains“ werden die Domains festgelegt für welche das System zuständig ist. Dabei wird jede Domain zeilenweise eingetragen:

example.com
example.org

Das Mapping der jeweiligen Mailadressen zu den Mailboxen findet in der Datei „/etc/postfix/vmailbox“ statt:

nano /etc/postfix/vmailbox

Dort werden auch wieder zeilenweise die jeweilige Mailadresse zu der Mailbox zugeordnet.

 example.com/webmaster
 example.com/seeseekey

Die jeweiligen Pfade der Mailbox sind dabei nicht absolut, sondern setzen sich aus dem in „virtual_mailbox_base“ definierten Pfad und dem jeweiligen Mailboxpfad zusammen. Der Slash am Ende der Mailboxdefinition führt dazu das Postfix als Speicherverfahren „maildir“ anstatt „mbox“ benutzt, wobei „maildir“ vorgezogen werden sollte. Weiterleitungen von einer Mailadresse an eine andere, werden in der Datei „/etc/postfix/virtual_alias“ definiert:

 
 

Postfix benötigt einige binäre Lookuptabellen, welche nach jeder Änderung mittels:

postmap /etc/postfix/vmailbox
postmap /etc/postfix/virtual_alias

erzeugt werden müssen. Nun muss der LDA (Local Delivery Agent) in der „/etc/postfix/master.cf“-Datei konfiguriert werden. Dieser nimmt die Mail vom MTA entgegen und speichert sie in den lokalen Mailboxen. Dazu fügen wir am Ende der Datei die Zeilen:

dovecot   unix  -       n       n       -       -       pipe
  flags=DRhu user=vmail:vmail argv=/usr/lib/dovecot/deliver -f ${sender} -d ${recipient}

hinzu. Nachdem die Mailboxen über Postfix fertig konfiguriert worden sind, geht es an die Detailkonfiguration von Dovecot. In der Datei „/etc/dovecot/conf.d/10-auth.conf“ wird die Option „#disable_plaintext_auth = yes“ auskommentiert, damit keine Klartextauthentifikation möglich ist. Am Ende der Datei kommentieren wir die Zeile:

!include auth-system.conf.ext

aus und stattdessen die Zeile:

!include auth-passwdfile.conf.ext

ein. Anschließend wird die Datei „auth-passwdfile.conf.ext“ bearbeitet. Die Datei sollte nach der Bearbeitung in etwa so aussehen:

passdb {
  driver = passwd-file
  args = scheme=sha512-crypt username_format=%u /var/mail/vhosts/passwd
}

userdb {
  driver = passwd-file
  args = username_format=%u /var/mail/vhosts/passwd
}

Im nächsten Schritt wird der LDA in Dovecot konfiguriert. In der Datei „/etc/dovecot/conf.d/15-lda.conf“ ergänzen wir dem „lda“-Block so das er anschließend wie folgt aussieht:

protocol lda {
  # Space separated list of plugins to load (default is global mail_plugins).
  #mail_plugins = $mail_plugins

  hostname = mail.example.com
  postmaster_address = 
  auth_socket_path = /var/run/dovecot/auth-master
  mail_plugins = cmusieve
}

Nun muss noch der Speicherort der Mailboxen bekanntgegeben werden. Dazu wird in der Datei „/etc/dovecot/conf.d/10-mail.conf“ die „mail_location“ von:

mail_location = mbox:~/mail:INBOX=/var/mail/%u

in

mail_location = maildir:/var/mail/vhosts/%d/%n

geändert. Um Probleme mit der Authentifikation von Postfix zu vermeiden muss die Datei „/etc/dovecot/conf.d//10-master.conf“ angepasst werden. Hier wird der Block:

unix_listener auth-userdb {
    #mode = 0666
    #user =
    #group =
}

in

unix_listener auth-master {
    mode = 0666
    user =
    group =
}

geändert. Nach einem Neustart der Dienste:

sudo service dovecot restart
sudo service postfix restart

sollte das Mailsystem funktionieren. Ist das wider Erwarten nicht der Fall, so empfiehlt sich ein Blick in die Logdateien „/var/log/mail.err“ und „/var/log/mail.log“. Wenn die Informationen in diesen Dateien zu ungenau sind, hilft es in der Konfigurationsdatei „/etc/dovecot/conf.d/10-auth.conf“ die Optionen:

auth_verbose = yes
auth_debug = yes

zu setzen. Dadurch ist die Ausgabe wesentlich ausführlicher. Möchte man einen neuen Nutzer anlegen so erzeugt man zuerst die passende Zeile für die „passwd“-Datei im „vhosts“-Verzeichnis:

echo :$(doveadm pw -p "geheim123" -s sha512-crypt):5000:5000::/var/mail/vhosts/example.com/info/

Nun muss der entsprechende Eintrag in der „/etc/postfix/vmailbox“ angelegt werden und einige Befehle ausgeführt werden:

postmap /etc/postfix/vmailbox
mkdir -p /var/mail/vhosts/example.com/info
chown -R vmail:vmail /var/mail/vhosts
sudo service dovecot restart
sudo service postfix restart

Natürlich kann man sich für das anlegen neuer Nutzer auch ein entsprechendes Skript schreiben. Nach dem Neustart der Services ist das neue Postfach eingerichtet und kann genutzt werden.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://www.postfix.org/VIRTUAL_README.html
http://www.werthmoeller.de/doc/microhowtos/postfix/postfix_virtual_users/
http://www.asconix.com/howtos/debian/postfix-dovecot-mailserver-debian-howto

Mittels „grep“ Ordner rekursiv durchsuchen

Wenn man sich im Terminal durch Konfigurationsdateien hangelt, kann es durchaus vorkommen das man eine bestimmte Zeichenkette in den Dateien eines Ordners und dessen Unterordnern sucht. Hierfür bietet sich eine Kombination von „find“ und „grep“ an:

find . -type f -exec grep -l 'suchbegriff' {} \;

Das „find“ Kommando ermittelt dabei alle Dateien und übergibt sie dann an „grep“. Als Ausgabe erhält man anschließend eine Liste der Dateien in welchen der gesuchte Begriff enthalten ist.