Heimautomation mittels Home Assistant

Auf dem Markt der Heimautomation gibt es eine Reihe von Standards und viele unterschiedliche Softwarelösungen. Viele dieser Lösungen sind proprietär; einige sind freie Software wie z.B. openHAB oder Calaos. Aus der Kategorie der freien Software sticht Home Assistant hervor. Die in Python 3 geschriebene Software versteht sich als eine umfassende Lösung zur Heimautomation. So wird eine Vielzahl von Standards wie Z-Wave oder das IKEA-Beleuchtungssystemen Tradfri unterstützt.

home-assistant.io

Mittlerweile existieren knapp eintausend Komponenten, welche auf der Webseite des Projektes eingesehen werden können. Diese Komponenten decken eine Vielzahl von Sensoren und Anwendungsmöglichkeiten ab. Dies fängt bei Alarmsensoren an, geht weiter über die Integration von Kalendern, die Steuerungen von Aktoren (wie Thermostaten), die Einbeziehung von Wetter, Luftqualität und anderen Daten und Dingen wie der Steuerung von Media-Playern (z.B. PLEX). Mit jeder neuen Version von Home Assistant finden neue Komponenten ihren Weg in das Projekt.

Die Home Assistant Demo-Seite

Installiert werden kann Home Assistant auf einer Vielzahl von Systemen, von verschiedenen Linux-Distributionen über Windows und macOS. Empfohlen wird allerdings die Installation eines vom Projekt erstellten Raspberry Pi-Images. Dieses hört auf den, für deutsche Ohren gewöhnungsbedürftigen, Titel Hass.io und ist für den Betrieb auf einem Raspberry Pi 3 (Modell B) vorgesehen. In diesem Image sind die Funktionalitäten für den Betrieb von Home Assistant kombiniert. Über eine Weboberfläche kann dieses System konfiguriert werden. So können z.B. SSH- oder Samba-Server aktiviert werden um auf die Konfigurationen von Home Assistant zuzugreifen. Technisch basiert Hass.io auf resinOS und nutzt Docker-Container für die Isolierung der einzelnen Serverkomponenten. Der Quelltext des Home Assistant-Projektes ist auf GitHub zu finden. Lizenziert ist das Projekt unter der Apache-Lizenz in der Version 2.

Plex auf dem Raspberry Pi installieren

Plex ist ein mächtiger Medienserver, welcher ohne größere Probleme auch auf dem Raspberry Pi betrieben werden kann. Vor allem die Version 3 des Raspberry Pi macht hier keinerlei Probleme. So gibt es unter anderem Distribution für die Installation eines Plex Clients wie z.B. RasPlex. In diesem Artikel soll es um die Installation des Plex Media Server auf dem Raspberry Pi gehen. Dafür benötigt man die Version für ARMv7 and ARM64, welche von einigen Studenten der Universität Leipzig bereitgestellt wird. Nachdem man sich im Terminal auf dem Raspberry Pi per SSH eingeloggt hat, müssen die neuen Paketquellen aktiviert werden:

wget -O - https://dev2day.de/pms/dev2day-pms.gpg.key  | sudo apt-key add -
echo "deb https://dev2day.de/pms/ jessie main" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/pms.list
apt-get update

Anschließend kann das Paket installiert werden:

apt-get install plexmediaserver

Wenn man nach der Installation versucht das Plex Media Server-Interface im Browser aufzurufen wird unter Umständen feststellen das dieses nicht erreichbar ist. Hier handelt es sich wohl um einen Bug. Der Workarround für diesen Bug ist ein Neustart des Raspberry Pi.

Die Plex-Einrichtung kann beginnen

Anschließend kann der Plex Media Server über die URL:

http://raspberrypi.local:32400/web/index.html

aufgerufen werden.