Verschlüsselung auf Onlinefestplatten

Onlinefestplatten sind ja eine feine Sache: Überall hat man seine Daten verfügbar geschützt gegen Brand, Erdbeben und vieles mehr. Doch ein schaler Nachgeschmack bleibt. Schließlich liegen die Daten auf der Onlinefestplatte unverschlüsselt. Das ist natürlich unschön, aber hier kann man zum Glück Abhilfe schaffen.

Bei der Verschlüsselung von Daten gibt es im groben zwei Ansätze was das Wie betrifft. Einmal gibt es Software welche große Container anlegt in welchen das gesamte Dateisystem gespeichert ist. Das ist natürlich sehr schön, online allerdings relativ unpraktikabel. Man stelle sich vor man möchte einen 4 TB Container anlegen, das könnte über die Onlineverbindung eine ganze Weile dauern.

Die ändere Möglichkeit wäre es nur die Dateien zu verschlüsseln z.B. mit GPG, allerdings wäre diese Methode doch recht manuell. Eine schöne Zwischenlösung sind Systeme wie EcryptFS oder EncFS. Hier wird ein Verzeichnis verschlüsselt und zwar Datei für Datei (die Dateinamen werden dabei auch verschlüsselt). Das schöne an der Sache ist das es fast automatisch funktioniert.

Zuerst soll die Onlinefestplatte per WebDAV eingebunden werden. Im zweiten Schritt wird dann der verschlüsselte Ordner aufgesetzt. Für WebDAV wird zuerst das Paket davfs2 mittels

sudo apt-get install davfs2

installiert. Anschließend tragen wir in die /etc/fstab folgendes ein:

https://“webdavurl“ „mountpunkt“ davfs user,noauto 0 0

z.B. https://webdav.example.com /home/seeseekey/Online davfs user,noauto 0 0

Nun wird mittels:

sudo dpkg-reconfigure davfs2

das Paket rekonfiguriert. Auf die anschließende Frage antworten wir mit Ja. Damit ist das SUID-Bit für davfs2 gesetzt.

Nun wird mittels

sudo adduser „Nutzername“ davfs2

z.B. sudo adduser seeseekey davfs2

der entsprechende Nutzer der Gruppe davfs2 hinzugefügt. Damit kann man das ganze nun auch ohne root Rechte mounten. Nun legt man in seinem Homeverzeichnis den Ordner .davfs2 an und in diesem erstellt man eine Datei namens secrets. Das ganze sollte dann also unter ~/.davfs2/secrets zu finden zu sein. In diese Datei trägt man nun folgendes ein:

„Mountpunkt“ „login“ „passwort“

z.B. /home/seeseekey/Online geheim

ein und speichert das ganze. Die Rechte der Datei werden nun mittels

chmod 600 ~/.davfs2/secrets

auf das nötigste beschränkt.

Nun erstellen wir den Mountpunkt und mounten das Verzeichnis:

mkdir -p ~/Online
mount ~/Online

Nachdem das geschafft ist wird das Paket encfs mittels

sudo apt-get install encfs

installiert.

Mittels

encfs ~/Online/.private ~/Online/private

erstellen wir nun das verschlüsselte Verzeichnis. Dabei wird es auch gleich gemappt. In den Ordner ~/Online/private können wir nun die Dateien kopieren welche verschlüsselt werden sollen.

Das Skript zum mounten nach einem Neustart würde dann so aussehen:

mount ~/Online
encfs ~/Online/.private ~/Online/private

Und schon verfügt man über ein verschlüsseltes WebDAV Laufwerk :)

Weitere Informationen gibt es unter:
http://wiki.ubuntuusers.de/webdav
http://de.wikipedia.org/wiki/EncFS
http://wiki.ubuntuusers.de/EncFS
http://neuntoeter.wordpress.com/2010/07/31/verschluesselte-online-backups/

Onlinefestplatten

In der aktuellen c’t werden Onlinefestplatten getestet. An sich ist das Konzept ja ganz interessant, die Dienste sollten bloß einige Dinge bieten:

– eigener Client
– ausreichende Anzahl an Übertragungsprotokollen (rsync, SFTP etc.)
– ausreichend Speicherplatz zu einem vernünftigen Preis
– Verschlüsselung auf Nutzerseite

Ein eigener Client wäre nicht unbedingt nötig wenn der Dienst eine ausreichende Anzahl an Übertragungsprotokollen bieten würde. Dies bieten allerdings die wenigsten Dienste. Was dann benötigt wird ist Speicherplatz zu einem vernünftigen Preis, denn es bringt nichts wenn man sich für den Mietpreis einer Onlinefestplatte eine echte Festplatte kaufen kann. Die zweite Sache ist das die Anbieter durch die Reihe weg zu wenig Speicher anbieten. Einzig Strato HiDrive sticht dort heraus, diese bieten immerhin 5000 GiB an, was meiner Meinung trotzdem noch zu wenig ist, ich denke ab 15 TiB wäre ich zufrieden :)

Ein letzter ganz wichtiger Aspekt ist die Verschlüsselung auf Nutzerseite, damit man dem Dienst seine Daten nicht anvertrauen muss. Auch dies wird im Moment noch nicht wirklich behoben. Dort muss man dem Dienst einfach vertrauen, aber wer will das schon…

Die Cloud einbinden

Vor ein paar Tagen laß ich einen Spiegel Online Artikel (zu finden unter http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,687386,00.html) in dem es darum ging Dienste wie z.B. den Speicherplatz von Google Docs oder SkyDrive in das Dateisystem einzubinden.

Ich weiß nicht ob ich anschließend nach den falschen Sachen gesucht habe, aber ich hätte so etwas gerne unter Linux. Kennt jemand eine Lösung um den Speicherplatz von Google Docs unter Ubuntu in das Dateisystem einzuhängen?