Was Journalisten verdienen

Wer sich schon immer mal gefragt hat was Journalisten verdienen, kann sich diese Frage dank eines Tumblr-Blogs des Berufsverbandes Freischreiber beantworten. Inspiriert ist das ganze dabei von dem Projekt Who pays writers? Dieses startete der Journalist Nate Thayer nachdem er einen 1200-Zeichen Beitrag für die Zeitung The Atlantic umsonst schreiben sollte.

wasjournalistenverdienen.tumblr.com

wasjournalistenverdienen.tumblr.com

Interessant ist auch die unterschiedliche Bezahlung einiger Häuser, je nachdem ob man im Besitz eines Presseausweises ist oder nicht. Über die Sätze des heimischen Nordkuriers hatte ich damals in einem anderen Artikel berichtet.

Gedanken zur Tageszeitung

Noch gibt es sie überall. Sie landet morgens im Briefkasten, wird gelesen und verschwindet wieder im Müll. Die Rede ist von der Tageszeitung. Man sollte sie auf die rote Liste setzen, denn Sie gehört zu einer aussterbenden Art. Es stellt sich natürlich die Frage nach dem warum?

Fangen wir im kleinen an und betrachten die regionale Tageszeitung mit einem entsprechenden Verbreitungsgebiet. Als solche enthält sie einen Teil mit Nachrichten welche sich mit dem Geschehen in der Welt befassen und einem regionalen Teil. Der Teil der allgemeinen Nachrichten über die Welt wird dabei von Tag zu Tag unbedeutender. Während in der Zeitung noch nach dem Diktator gesucht wird, kann man im Netz schon lesen, das er gestorben ist. Eine Tageszeitung als solche war schon immer alt wenn sie aus dem Druck kam, aber mittlerweile haben wir die Mittel, das wir dies auch bemerken.

Der Neuigkeitswert einer Tageszeitung, setzt sich eher aus den regionalen Inhalten zusammen – dort kann sie dank Korrespondenten vor Ort noch Akzente setzen und einen Mehrwert liefern. Wenn man aber stattdessen nur abgedruckte Pressemitteilungen, welche teilweise mit Rechtschreibfehlern übersät sind findet, gleichzeitig überall die Journalisten eingespart werden, dann darf man sich nicht wundern, das dass Produkt Tageszeitung irgendwann Müll ist.

Der Sitz des Nordkuriers - der lokalen Tageszeitung im Bereich Neubrandenburg

Der Sitz des Nordkuriers – der lokalen Tageszeitung im Bereich Neubrandenburg

Eine andere Frage die sich stellt ist natürlich, ob wenn die Tageszeitung eine Zukunft hat, diese auf dem Papier basiert. Die Antwort dürfte hier ein Nein sein, denn Papier ist ein komplizierter Werkstoff. Wir roden Wälder, verarbeiten sie in ressourcenintensiven Prozessen zu Papier, um sie dann mit Tinte zu bedrucken und anschließend viele tausend Tonnen quer durch das Land zu befördern. Anschließend nimmt sie der Leser aus dem Briefkasten, ließt sie 45 Minuten und wirft sie anschließend in den Müll. Eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen. Da ist es natürlich einfacher das ganze auf seinem eReader zu empfangen und dort zu lesen.

Die Frage die sich an dieser Stelle stellt, lässt gut aus diesem Zitat erahnen:

Wollt ihr die Druckereien erhalten oder die Zeitung?

Interessant wird das ganze bei Verlagen, welche nicht nur eine Tageszeitung ihr eigen nennen, sondern auch im Besitz einer Druckerei sind. Hier baut sich natürlich ein Spannungsverhältnis auf, welches zu Problemen und falschen Entscheidungen führen kann.

Viele Verlage sind nicht in diesem Jahrtausend angekommen, stattdessen beschließen sie Anachronismen wie das Leistungsschutzrecht und den Untergang doch noch etwas hinauszuzögern. Auch die Kompentenz für Nicht-Papier-Medien sollte vielen dieser Verlage abgesprochen werden. Was soll man sonst von Apps halten, welche zum Lesen dienen, aber doch nur die PDF Version der Zeitung anzeigen und diese 1 zu 1 mit der Printausgabe übereinstimmt?

Ich fürchte die unflexiblen in diesem Geschäft werden früher oder später vom Fortschritt überrollt und andere werden das Ruder übernehmen. Die Tageszeitung ist tot, auch wenn manche es noch nicht merken. Auf einem toten Pferd zu reiten geht nur eine gewisse Zeit gut. Aber es sollte uns nicht stören, die Informationen bekommen wir heute schneller, die Meinungsvielfalt ist breiter geworden, da es nun viele Sender gibt.

Denn früher bedeuten Massenmedien und Meinungsfreiheit das ein paar hundert ausgesuchte Leute mit dem entsprechenden Kleingeld ihre Meinung darstellen konnte. Heute kann dies theoretisch und auch praktisch jeder. Dieses Privileg sollten wir nutzen. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet, aber diesmal bringt sie nicht Krankheit und Tod, sondern die Freiheit – die Freiheit unsere Meinung in die Welt zu tragen.

Wie viel verdienen Journalisten?

Von bestimmten Berufsgruppen hat man eine Vorstellung wie viel sie in etwa verdienen. Mich persönlich interessierte wie viel Journalisten verdienen, da meine konkreten Vorstellungen da gegen Null gingen.

Wenn man im Web nach Textauftragsarbeiten sucht, so kommen dort Angebote für 1,8 bis 3 Cent, die jeder normale Journalist als Lohndummping empfindet. Manche Journalisten lassen ab 6 Cent pro Wort mit sich reden, wenn es sich dabei um Texte mit keinem bzw. wenig Rechercheaufwand handelt.

Blöderweise gibt es aber genug Leute die Aufträge für solche Preise annehmen. Wer sich mal anschauen möchte wie dies bei größeren Diensten bezahlt wird, der sollte sich die Seite http://www.textbroker.de/de/autoren-verguetung.php anschauen. Dort sind die Preise teilweise noch niedriger.

Zum Vergleich, bei Zeitungen sind es 12,5 Cent pro Zeile und aufwärts (das kann je nach Zeitung auch bis zu einem Euro pro Zeile betragen. Beim Nordkurier bewegen sich die Preise im übrigen zwischen 10 Cent (Nordkurier, Strelitzer Zeitung) bis 50 Cent pro Zeile. Bilder werden mit 18 Euro vergütet. Andere Journalisten lassen sich auch per Tageshonorar vergüten und kommen dann (wenn etwas zu tun ist) auf 150 € pro Tag.