WordPress-Themes und die GPL

Das Content Management System WordPress ist unter der GPL lizenziert und damit stellt sich die Frage, ob Themes unter WordPress ebenfalls unter der GPL lizenziert sind? Die kurze Antwort: Themes müssen unter der GPL lizenziert werden. Im Detail können bei der Frage allerdings Abstufungen vorgenommen werden. Die GPL definiert eine Reihe von Freiheiten:

Die Freiheit, das Programm auszuführen wie man möchte, für jeden Zweck (Freiheit 0).

Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und eigenen Datenverarbeitungbedürfnissen anzupassen (Freiheit 1). Der Zugang zum Quellcode ist dafür Voraussetzung.

Die Freiheit, das Programm zu redistribuieren und damit Mitmenschen zu helfen (Freiheit 2).

Die Freiheit, das Programm zu verbessern und diese Verbesserungen der Öffentlichkeit freizugeben, damit die gesamte Gesellschaft davon profitiert (Freiheit 3). Der Zugang zum Quellcode ist dafür Voraussetzung.

Da die PHP-Dateien eines Themes die unter der GPL lizenzierten Schnittstellen von WordPress nutzen, muss das Theme ebenfalls unter der GPL lizenziert werden. Das Theme läuft niemals für sich alleine, sondern benötigt zwingend die entsprechenden WordPress-Schnittstellen. Sobald ein Theme distribuiert wird, muss es unter der GPL lizenziert werden.

Mit Themes lässt sich das Aussehen der Webseite anpassen

Mark Jaquith, einer der Entwickler von WordPress drückte das Ganze wie folgt aus:

Theme code necessarily derives from WordPress and thus must be licensed under the GPL if it is distributed.

Der Einwand, welcher ab und an vorgebracht wird, das mit einem GPL-Theme kein Geld verdient ist dabei haltlos. Die GPL verbietet es nicht mit GPL-Software Geld zu verdienen. So kann ein Ersteller eines Themes die Themes verkaufen. Natürlich könnte nun ein Käufer das Theme anderweitig bereitstellen, allerdings kann der Nutzer bei vielen Erstellern Updates der Themes und Support dazu kaufen. Dies stellt einen Mehrwert gegenüber eine Theme da, welches eventuell schon veraltet ist.

Theoretisch können WordPress-Themes unter unterschiedlichen Lizenzen angeboten werden. Dies war beim Theme Thesis der Fall. Hier sind sämtliche PHP-Dateien unter der GPL lizenziert, während CSS- und JavaScript-Dateien proprietär sind. Interessant wird es bei Lizenzbedingungen, des Theme-Erstellers, welche gegen die GPL verstoßen. Technisch betrachtet dürften solche Themen nicht mit WordPress genutzt werden.

WordPress ist nicht das einzige System, bei welchem sie die Rechtslage so darstellt, so erklärt die FAQ des Content Management Systems Drupal:

Drupal modules and themes are a derivative work of Drupal. If you distribute them, you must do so under the terms of the GPL version 2 or later. You are not required to distribute them at all, however. (See question 8 below.)

Wie sieht, es in dem Fall aus das ein Theme erstellt wurde und dieses Theme auf der eigenen Webseite genutzt wird? Muss dieses Theme nun unter GPL bereitgestellt werden? Die Antwort darauf ist nein. Der Grund hierfür ist das, wenn ich ein unter GPL lizenziertes Produkt ausliefere, ich den Quelltext dazu veröffentlichen muss. Allerdings liefert WordPress keine Themes, sondern Webseiten aus. Deshalb muss der Quelltext des Themes nicht bereitgestellt werden. Wäre dies der Fall wären z.B. alle Dokumente welche mit LibreOffice erstellt werden auch unter der GPL lizenziert werden. Dazu noch einmal Mark Jaquith:

No. The GPL is triggered by distribution. Work-for-hire for a client is not distribution. In this case, they would have the copyright on the code. Distributing it would be up to them. As long as they didn’t distribute it, the GPL wouldn’t kick in. Your clients needn’t worry.

Convert2Markdown

Anfang des Jahres schrieb ich ein Tool, mit welchem WordPress-Dumps in Markdown umgewandelt werden können. In den letzten Tagen habe ich das Tool erweitert, sodass es nun auch mit MediaWiki-Dumps umgehen kann und diese ebenfalls nutzen und in Markdown konvertieren kann:

java -jar Convert2Markdown.jar -i mediawiki-dump.xml

Im Zuge dessen wurde das Tool umbenannt, statt WordPress2Markdown trägt es nun den Namen Convert2Markdown. Die Erkennung welche Art Dump genutzt wird, wird von Convert2Markdown automatisch vorgenommen und der entsprechende Konverter genutzt. Daneben wurden weitere Kleinigkeiten überarbeitet; so ist es nun unter anderem möglich Artikel nach Autorenschaft zu filtern. Zu finden ist das Werkzeug auf GitHub. Dort kann auch das Release bezogen werden. Convert2Markdown ist unter der GPL3 lizenziert und damit freie Software.

Videos unter WordPress DSGVO konform einbinden

Um Videos unter WordPress DSGVO konform einzubinden, existieren eine Reihe von Plugins, welche diese Aufgabe übernehmen. Meist funktionieren diese Plugins nur für YouTube oder Vimeo und nicht für beide oder andere Videodienste. Das Plugin Video-Privatsphäre händelt dies anders.

Im Beispiel würde die Einbindung eines Videos mit dem Plugin wie folgt aussehen:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=-9xNrBQpFt4

Neben den Diensten YouTube und Vimeo werden auch andere Dienste vom Plugin unterstützt. Allerdings hat das Plugin ein Problem mit größeren Videos, welche in einem beschränkten Content-Bereich abgespielt werden. Diese werden abgeschnitten, sodass das Video und der Player nicht richtig zu sehen sind. Auf GitHub habe ich eine Version des Plugins bereitgestellt, welche dieses Problem löst. Der originäre Quelltext des Plugins findet sich ebenfalls auf GitHub. Lizenziert ist das Plugin unter der GPL2 (und später) und damit freie Software.

Externe Links unter WordPress in neuem Fenster öffnen

Im Web hat es sich eingebürgert, dass externe Links in einem neuen Tab geöffnet werden, während interne Links im selben Tab geöffnet werden. Wer WordPress als CMS nutzt, kann dieses Verhalten mittels eines Plugins nachrüsten.

Open in New Window Plugin
Preis: Kostenlos

Das Plugin Open in New Window Plugin fügt externen Links das Attribut:

target="_blank"

hinzu. Im Gegensatz zu einigen anderen Plugins funktioniert das Open in New Window Plugin auch auf mobilen Systemen unter iOS und Android.

Panorama-Plugin für WordPress

Für die Darstellung eines 360° Panorama, in der Rektangularprojektion (equirectangular), gibt es unter WordPress einige Plugins. Eines dieser Plugins ist DImage 360.

dimage-360
Preis: Kostenlos

Mithilfe des Plugins können Panoramen einfach per Shortcode in die Seite eingebunden werden:

[dimage attachment_id="123" control=true auto-rotate=true]

Übergeben wird hierbei die Attachment-ID, welche über den Medienmanager von WordPress ermittelt werden kann. Auf Mobilgeräten beherrscht DImage 360 einen Cardboard-Modus, sodass die Panoramen auch in einer Cardboard-kompatiblen VR-Brille angeschaut werden können.

Das Plugin in Aktion

Einziger Wermutstropfen bei der Nutzung über mobile Geräte ist ein Problem mit dem Vollbildmodus, welcher sich nur auf dem Desktop aktivieren lässt. Der Quellcode für das Plugin ist auf GitHub zu finden. Leider sind dort keinerlei Lizenzinformation hinterlegt.