Fail2ban für WordPress einrichten

Beim Betrieb eines Servers wird der Nutzer schnell feststellen, dass er nicht der einzige ist, der gerne Zugriff auf den Ser­ver hätte. Um zu häu­fige Log­in­ver­su­che abzu­blo­cken, gibt es Fail2ban. Die­ses Pro­gramm­pa­ket durch­sucht die ent­spre­chen­den Logs und blockiert bös­wil­lige Ver­su­che, in das Sys­tem ein­zu­bre­chen. Damit gehört Fail2ban zu den Intru­sion Preven­tion-Sys­te­men. Damit kann es auch zur Auswertung von Login-Versuchen auf die eigenen WordPress-Installationen genutzt werden. Wer in die Logs schaut, wird dort ähnliche Zeilen finden:

18.217.216.181 – – [23/Nov/2021:19:32:40 +0100] „POST /wp-login.php HTTP/1.1“ 200 8408 „https://seeseekey.net/wp-login.php“ „Mozilla/5.0 (Windows NT 10.0; Win64; x64; rv:94.0) Gecko/20100101 Firefox/94.0“

Um WordPress mit Fail2ban zu verheiraten muss ein einsprechender Jail und ein Filter angelegt werden. Was mich im Vorfeld in Bezug auf WordPress irritierte war der Statuscode 200, wenn ein Login in WordPress fehlschlägt. Hintergrund ist hier das WordPress bei einem erfolgreichen Login stattdessen den Statuscode 302 (Found) nutzt. Damit kann im ersten Schritt der Jail für Fail2ban erstellt werden:

nano /etc/fail2ban/jail.d/wordpress.conf

Diese Datei wird nun wie folgt befüllt:

[wordpress]
enabled = true
port = http,https
filter = wordpress
logpath = /var/log/nginx/access.log
maxretry = 3

Anschließend muss der genutzte Filter ebenfalls angelegt werden:

nano /etc/fail2ban/filter.d/wordpress.conf

Der entsprechende Filter sieht wie folgt aus:

# Filter for WordPress login

[INCLUDES]

before = common.conf
 
[Definition]

failregex = <HOST>.*POST.*(wp-login\.php|xmlrpc\.php).* 200

datepattern = %%d/%%b/%%Y:%%H:%%M:%%S %%z

Nach einem Neustart von Fail2ban mittels:

service fail2ban restart

ist der neue Jail aktiv. Über das Log kann die Arbeit desselben betrachtet werden:

tail -f /var/log/fail2ban.log

Damit sind die WordPress-Installationen gegen den Versuch unbefugter Logins besser abgesichert. Nach drei Fehlversuchen, wird die entsprechende IP-Adresse gesperrt, sodass weitere Verbindungsversuche von dieser IP-Adresse vom Server nicht mehr beantwortet werden.

elementaryOS und die Indikatoricons

elementaryOS verfügt über eine Status- und Menüleiste, ähnlich macOS. In dieser Leiste, welche sich am oberen Bildschirmrand befindet, befinden sich Indikatoren für das Netzwerk, den Sound und einige andere Dinge. Auch Applikationen, wie z. B. der Nextcloud-Client legen dort ihr Status-Icon ab. Wenn der Nextcloud-Client unter elementaryOS in der Version 6 (Odin) installiert wird, taucht allerdings kein Icon in der oberen Leiste auf. Grund hierfür ist das diese nicht Out-of-the-box unterstützt wird.

Die Einstellungen von elementaryOS

Allerdings kann hier Abhilfe geschaffen werden mit dem Wingpanel Ayatana-Compatibility Indicator. Um diesen in elementaryOS zu installieren, sollte im ersten Schritt das Terminal geöffnet und einige Abhängigkeiten installiert werden:

install libglib2.0-dev libgranite-dev libindicator3-dev libwingpanel-dev indicator-application

Anschließend kann der Download der entsprechenden DEB-Datei angestoßen werden:

wget -c "https://github.com/Lafydev/wingpanel-indicator-ayatana/blob/master/com.github.lafydev.wingpanel-indicator-ayatana_2.0.7_amd64.deb?raw=true" -O wingpanel-indicator.deb

Danach wird das heruntergeladene Paket installiert:

dpkg -i wingpanel-indicator.deb

Nun muss dafür gesorgt werden, dass der Wingpanel Ayatana-Compatibility Indicator beim Systemstart geladen wird. Dies kann unter elementaryOS über die Systemeinstellungen und dort den Punkt Anwendungen bewerkstelligt werden. Dort findet sich der Punkt Beim Anmelden automatisch gestartete Anwendungen. Unter diesem Punkt wird nun unten links eine neue Anwendung hinzugefügt und dort ein benutzerdefinierter Befehl eingegeben:

/usr/lib/x86_64-linux-gnu/indicator-application/indicator-application-service

Im Terminal muss nun noch eine Änderung an der Datei indicator-application.desktop vorgenommen werden:

nano /etc/xdg/autostart/indicator-application.desktop

Dort muss nun der Parameter Pantheon; hinzugefügt werden, sodass die Datei am Ende wie folgt aussieht:

[Desktop Entry]
Type=Application
Name=Indicator Application
Exec=/usr/lib/x86_64-linux-gnu/indicator-application/indicator-application-service
StartupNotify=false
Terminal=false
OnlyShowIn=Unity;GNOME;Pantheon;
NotShowIn=ubuntu;
NoDisplay=true
AutostartCondition=GNOME3 unless-session gnome

Nach einem Neustart des Systems funktioniert der neue Indikator, sodass z. B. das Status-Icon des Nextcloud-Clients ebenfalls auftauchen sollte.

Etherpad unter Ubuntu installieren

Bei Etherpad handelt es sich um einen Editor für kollaboratives Schreiben, welcher selbst gehostet werden kann. Soll Etherpad unter Ubuntu gehostet werden, muss im ersten Schritt Node.js installiert werden:

apt install -y libssl-dev
curl -sL https://deb.nodesource.com/setup_14.x | bash -
apt install -y nodejs

Anschließend wird ein Nutzer für Etherpad angelegt und in diesen gewechselt werden und dort der Quellcode für Etherpad heruntergeladen und initial einmal gestartet und dann mittels Strg + C wieder beendet:

adduser --disabled-login --gecos "" etherpad
su - etherpad
git clone --branch master https://github.com/ether/etherpad-lite.git
cd etherpad-lite
npm install sqlite3
src/bin/run.sh

Nun werden einige Konfigurationen vorgenommen. Im Groben werden die Datenbank, die Authentifikation, Vorbereitungen für den Reverse Proxy, die Nutzer und die maximale Länge von einzufügendem Inhalt und das Log konfiguriert:

nano etherpad-lite/settings.json

Die Änderungen sind in ihrer Reihenfolge in der Konfigurationsdatei angegeben:

...

"dbType": "sqlite",
"dbSettings": {
  "filename": "var/sqlite.db"
},

...

"requireAuthentication": true,

...

"trustProxy": true,

...

"users": {
"admin": {
  // 1) "password" can be replaced with "hash" if you install ep_hash_auth
  // 2) please note that if password is null, the user will not be created
  "password": "example",
  "is_admin": true
},
"user": {
  // 1) "password" can be replaced with "hash" if you install ep_hash_auth
  // 2) please note that if password is null, the user will not be created
  "password": "example",
  "is_admin": false
}
},

...

"socketIo": {
/*
 * Maximum permitted client message size (in bytes). All messages from
 * clients that are larger than this will be rejected. Large values make it
 * possible to paste large amounts of text, and plugins may require a larger
 * value to work properly, but increasing the value increases susceptibility
 * to denial of service attacks (malicious clients can exhaust memory).
 */
"maxHttpBufferSize": 1048576
},

...

"logconfig" :
{ "appenders": [
    { "type": "console"
    //, "category": "access"// only logs pad access
    }

  , { "type": "file"
  , "filename": "etherpad.log"
  , "maxLogSize": 1024000
  , "backups": 3 // how many log files there're gonna be at max
    }

...

Anschließend wird der Kontext des Nutzers etherpad verlassen und eine neue Service-Unit für systemd angelegt:

exit
nano /etc/systemd/system/etherpad.service

Diese wird mit folgendem Inhalt befüllt:

[Unit]
Description=Etherpad
After=syslog.target
After=network.target

[Service]
Type=simple
User=etherpad
Group=etherpad
Environment="NODE_ENV=production"
ExecStart=/home/etherpad/etherpad-lite/src/bin/run.sh
Restart=always

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Nachdem die Datei angelegt wurde, kann der Service aktiviert und gestartet werden:

systemctl enable etherpad
systemctl start etherpad

Lokal ist der Service nun per HTTP unter dem Port 9001 erreichbar. Damit der Service auch von außen erreichbar ist, kann Nginx als Reverse Proxy konfiguriert werden. Dazu muss die entsprechende Konfiguration hinterlegt werden:

server {
    listen 443 ssl;
    listen [::]:443 ssl;

    ssl_certificate        /etc/letsencrypt/live/example.org/fullchain.pem;
    ssl_certificate_key    /etc/letsencrypt/live/example.org/privkey.pem;

    server_name example.org;

    client_max_body_size 512m;

    location / {

        # Set proxy headers
        proxy_set_header Host $host;
        proxy_set_header X-Forwarded-For $proxy_add_x_forwarded_for;
        proxy_set_header X-Forwarded-Proto $scheme;

        # These are important to support WebSockets
        proxy_set_header Upgrade $http_upgrade;
        proxy_set_header Connection "Upgrade";

        # Make sure to set your Etherpad port number
        proxy_pass http://localhost:9001;
    }
}

Damit steht Etherpad auch von außen unter der entsprechenden Domain zur Verfügung und kann benutzt werden.

Foundry VTT unter Ubuntu als Service installieren

Bei Foundry VTT handelt es sich um eine Virtual Tabletop-Plattform, welche selbst gehostet werden kann. Daneben existieren Versionen für macOS und Windows. Soll Foundry VTT unter Ubuntu gehostet werden, muss im ersten Schritt Node.js installiert werden:

apt install -y libssl-dev
curl -sL https://deb.nodesource.com/setup_14.x | bash -
apt install -y nodejs

Anschließend kann ein Nutzer für Foundry VTT angelegt werden und in diesen gewechselt werden:

adduser --disabled-login --gecos "" foundryvtt
su - foundryvtt
mkdir foundry

Nachdem das aktuelle Release von Foundry VTT heruntergeladen wurde, sollte dieses im Ordner foundry entpackt werden:

cd foundry
unzip foundryvtt.zip
rm foundryvtt.zip

Anschließend wird der Kontext des Nutzers foundryvtt verlassen und eine neue Service-Unit für systemd angelegt:

exit
nano /etc/systemd/system/foundryvtt.service

Diese wird mit folgendem Inhalt befüllt:

[Unit]
Description=Foundry VTT
After=syslog.target
After=network.target

[Service]
Type=simple
User=foundryvtt
Group=foundryvtt
ExecStart=/usr/bin/node /home/foundryvtt/foundry/resources/app/main.js --dataPath=/home/foundryvtt/foundrydata
Restart=always

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Nachdem die Datei angelegt wurde, kann der Service aktiviert und gestartet werden:

systemctl enable foundryvtt
systemctl start foundryvtt

Lokal ist der Service nun per HTTP unter dem Port 30000 erreichbar. Damit der Service auch von außen erreichbar ist, kann Nginx als Reverse Proxy konfiguriert werden. Dazu muss die entsprechende Konfiguration hinterlegt werden:

server {
    listen 443 ssl;
    listen [::]:443 ssl;

    ssl_certificate        /etc/letsencrypt/live/example.org/fullchain.pem;
    ssl_certificate_key    /etc/letsencrypt/live/example.org/privkey.pem;

    server_name example.org;

    client_max_body_size 512m;

    location / {

        # Set proxy headers
        proxy_set_header Host $host;
        proxy_set_header X-Forwarded-For $proxy_add_x_forwarded_for;
        proxy_set_header X-Forwarded-Proto $scheme;

        # These are important to support WebSockets
        proxy_set_header Upgrade $http_upgrade;
        proxy_set_header Connection "Upgrade";

        # Make sure to set your Foundry VTT port number
        proxy_pass http://localhost:30000;
    }
}

Damit steht Foundry VTT auch von außen unter der entsprechenden Domain zur Verfügung und kann benutzt werden.

Gesperrte Fail2ban IP-Adresse entsperren

Fail2ban kann genutzt werden um Server gegen unbefugte Logins zu sichern. Dabei durchsucht Fail2ban die entsprechenden Logs und blockiert böswillige Versuche in das System einzubrechen. Damit gehört Fail2ban zu den Intrusion Prevention Systemen.

Manchmal kommt es allerdings vor das eine IP-Adresse gesperrt wird, welche nicht gesperrt werden sollte. Problematisch ist dies z.B., wenn es die eigene IP-Adresse ist. Der Fail2ban-Client bietet hierfür eine Operation an um IP-Adressen wieder zu entsperren:

fail2ban-client unban 192.168.1.2

Damit wird die entsprechende IP-Adresse von der Sperrliste gelöscht und die Firewall-Regel entfernt. Anschließend ist besagte IP-Adresse wieder in der Lage auf den Server zuzugreifen.