Kiosk Modus mit einem Ubuntu 12.04 LTS

Für den Hackerspace in Neubrandenburg waren wir auf der Suche nach der Möglichkeit ein Kiosk-System unter Ubuntu 12.04 LTS einzurichten. Das System sollte dabei hochfahren, den Browser öffnen und eine Webseite im Vollbild darstellen. In dieser Anleitung wird dabei davon ausgegangen, das System mit der Serverversion von Ubuntu 12.04 LTS installiert wurde. Nach der Installation muss im ersten Schritt der Desktop nachinstalliert werden:

apt-get install ubuntu-desktop

Der installierte Desktop wird beim nächsten Neustart automatisch ausgeführt, so das hier keine weitere Konfiguration notwendig ist. Nun legen wir den Nutzer für den Kioskbetrieb an:

adduser kiosk

Dieser Nutzer soll beim Neustart automatisch angemeldet werden. Dazu wird die Datei /etc/lightdm/lightdm.conf bearbeitet. In diese Datei wird dabei folgendes eingetragen:

[SeatDefaults]

autologin-guest=false
autologin-user=kiosk
autologin-user-timeout=0
autologin-session=lightdm-autologin
user-session=ubuntu
greeter-session=unity-greeter

Damit sind die ersten grundlegenden Schritte fertiggestellt und der Rechner kann neugestartet werden. Der Rechner fährt nun hoch und loggt sich mit dem Nutzer kiosk ein. In unserem Fall wurde nun der Bildschirm um 90 Grad über die Systemeinstellungen gedreht, da die Webseite hochkant angezeigt werden sollte. Damit der Bildschirm nicht nach einer gewissen Zeit ausgeht, sollte der Bildschirmschoner und die automatische Sperrung in den Systemeinstellungen unter Helligkeit und Sperren deaktiviert werden. Anschließend sollte im Terminal:

gsettings set org.gnome.desktop.screensaver idle-activation-enabled false

eingeben werden. Im Nutzerordner des Nutzers kiosk wird nun eine Datei mit dem Namen firefox.sh angelegt. Die angelegte Bash-Datei wird mit folgendem Inhalt gefüllt:

#!/bin/bash
setterm -blank 0
sleep 90;
while true;
do
 firefox -url http://example.org/
      sleep 0.1s;
done

Im Firefox selbst sollte ein Add-On für den Kiosk-Modus installiert werden. Hier stehen mKiosk und R-kiosk zur Auswahl. Mit dem Add-On wird der Firefox in die Möglichkeiten versetzt die Webseite im Vollbild anzuzeigen. Für den automatischen Start des Firefox werden nun folgende Zeilen zur .profile-Datei des Nutzers kiosk hinzugefügt:

# Start firefox
./firefox.sh &

Die 90 Sekunden Verzögerung in dem Skript dienen dazu, dem System genug Zeit für die Initialisierung und die Bildschirmdrehung zu geben. Damit der Mauszeiger nicht zu sehen ist, bietet sich das Paket unclutter an. Mit:

unclutter -idle 0.01 -root

wird der Mauszeiger nach der definierten Zeit ausgeblendet, bis er wieder bewegt wird.

Ubuntu Server auf einem Linutop 2 installieren

Bei Linutop handelt es sich um eine Reihe von Kleinstrechnern. Der Linutop 2 ist dabei Baujahr 2008, besitzt einen AMD Geode LX800, welcher mit 800 Mhz getaktet ist. Daneben befindet sich in dem Gerät 512 MiB Arbeitsspeicher. Auf einem solchen Gerät wollte ich nun Ubuntu in der Servervariante installieren. Als Version kommt dabei nur die 12.04 LTS, welche bis April 2017 unterstützt wird, in Frage.

Der Grund hierfür ist das der AMD Geode LX800 kein PAE unterstützt, neue Ubuntu-Versionen dieses aber zwingend voraussetzen. Im ersten Schritt muss die Netboot-Variante (non-pae) heruntergeladen werden. Die mini.iso kann dann mit Tools wie UNetbootin auf einem USB Stick gespielt werden.

Ein Linutop 2

Ein Linutop 2

In diesem Fall wird das System von und auf diesem USB-Stick installiert. Der Grund dafür ist der 1 Gigabyte große Flashspeicher welcher nicht ausreicht um das System zu installieren. In der Standardkonfiguration weist Ubuntu der Systempartionen 512 MB und der Swap-Partion ebenfalls 512 MB zu. Wenn man der Systempartion die gesamten 1000 Megabyte zuweist, sollte sich der Ubuntu Server auch auf dem internen Flashspeicher installieren lassen, allerdings verfügt man dann nur noch über knapp 100 Megabyte freien Speicher.

Wenn man bei der Installation stattdessen das ganze auf einem angeschlossenen USB Stick installiert, sollte auch genug Platz für andere Aufgaben da sein. Die 1 Gigabyte große Flashdisk, kann dabei als Swapspeicher genutzt werden. Für die Installation muss der Linotop ans Netz angeschlossen sein. Nachdem man die grundlegenden Einstellungen vorgenommen hat, dauert die Installation zirka 60 bis 90 Minuten. Anschließend kann das System genutzt werden.